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Diskutieren kann man nicht mehr

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

der Klimawandel ist real, selbst die AfD streitet ihn nicht mehr ab und auch nicht, dass etwas dagegen getan werden muss. Mit Donald Trump ist letztes Jahr die vorerst letzte US-Regierung verschwunden, die das ganz anders sah. Aber ist damit etwas gewonnen? Nichts wenn man objektiv die Sache betrachtet, denn die derzeitig amtierende Biden-Administration unternimmt eigentlich alles um die Reduktion von Treibhausgasen zu verwässern.

Dabei war und ist die europäische und amerikanische Ölindustrie mächtig, nicht nur ökonomisch sondern vor allem politisch. Entlang ihrer Interessen unterstützt sie Politiker und Parteien auf beiden Seiten des Atlantiks und spannt diese dann in ihre Interessen ein. Trump und Biden waren und sind nur zwei Seiten ein und der selben Medallie. Die Biden Administration sagte im Jahr 2020 ein Moratorium der Fracking-Öl und Gasbohrungen auf öffentlichen Land zu. Im April 2022 vergab diese Regierung mehr Lizenzen zum Fracking im mittleren Westen der USA als die Trump-Administration in einem Jahr ihrer Amtszeit. Daran erkennt man auch, dass dieses US-Imperium im 20. Jahrhundert ein Öl- und Gasimperium war, also der Status Quo gewahrt bleibt. Denen die im Sinne des Imperiums brav waren, wurde stets billiges Öl versprochen. So zum Beispiel bekamen die USA die "Koalition der Willigen" im Irakkrieg zusammen. Aber was soll man dem Volk für den Erfolg einer Energiewende versprechen? Billigen Wind? Nicht wirklich erfolgversprechend, der ist eh schon Kostenlos. 

Und dann eben Russland: Putin ist schon ein gewichtiger Player in der Fossil-Fuel- und der Atomindustrie, die er beide weltweit durchaus aggressiv vermarktete. Sein Sprachrohr RT deutsch hat immer versucht, die deutsche Energiewende lächerlich zu machen. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine war nun das Ereignis, das den Klimawandel offiziell vom Platz eins der Prioritäten hinweg fegte.  Verschwörungstheorie, dass dies die Absicht gewesen sein könnte? Jetzt noch nicht, das könnte aber noch kommen.

Geradezu phantastisch, wie gut das geklappt hat. Bündnis 90/ die Grünen, die angebliche Klima- und Umweltpartei, regieret in Deutschland in einer Koalition mit SPD und FDP. Laut deren Willen sollen in Windeseile LNG-Terminals ohne die üblichen Genehmigungsverfahren geplant, gebaut und in kürzester Zeit in Betrieb genommen werden. Ich persönlich hätte erwartet, dass erst einmal festgestellt wird, wieviel des fehlenden Gases mit den Erneuerbaren überhaupt ersetzt werden kann, damit man Prioritäten setzen kann. Erst dann, also für den Rest müsste man dann die Fossilen Energien wieder ins Auge fassen. Aber Nein das Umgekehrte ist passiert: Habecks Reise nach Arabien und Washington mit dem Ergebnis: Liquidgas aus Katar, Öl aus Saudi Arabien und Frackingöl und -gas aus den USA, obwohl eines jetzt schon feststeht, dass diese die Lücken nicht füllen können und vor allem der Transport Emissionen erzeugt die nicht von schlechten Eltern sind. Ein Supertanker verbraucht ca. 300 Tonnen Schiffsdiesel oder Schweröl am Tag bzw. 24 Stunden und das nur bei bei guten Wetter. Ein LNG-Supertanker kommt immerhin noch auf einen Wert von ca. 100 Tonnen Schiffsdiesel pro Tag. Bei LNG Tankern ist dabei das besondere das sie einen Teil ihrer Fracht, also LNG Flüssiggas, als Treibstoff verwenden. Das Flüssiggas wird bei Temperaturen von minus 162-167° Celsius transportiert und ein Teil der Ladung während der Überfahrt eine thermische Aufladung erfährt, also nicht auf dieser Temperatur gehalten werden kann. Das bedeutet das dieser Teil der Ladung abgelassen werden muss, die sogenannten boil off Verluste, und für den Antrieb verwendet werden. LNG Marine aus Singapur gibt diesen Wert für den LNG Tanker Typ LNT-A-Box, dessen Tanks 18.000 m³ LNG-Flüssiggas fassen können, mit 0,18% pro Tag also 3,24 m³ an, was 1.892 m³ Erdgas entspricht. Ein m³ wiegt ca. 1,477 kg und ein Kilogramm Erdgas entspricht 12,8 kw/h an Brennwert(bezogen auf die Gasphase bei 100% Methananteil), bei einer Antriebsleistung von 7.300 KW bei diesen Schiffstyp. Man erkennt sehr schnell, man vermeidet mit dieser Technik direkte Umweltgefahren und trägt damit vor allem zur Betriebssicherheit des Schiffes bei. Aber für das Klima und die Kohlendioxid Emissionen ist es irrrelevant, zumal wenn man LNG-Gas verbrennt, das hauptsächlich aus Methan besteht entsteht Kohlendioxid, CH4 +2 O2= CO2 + 2 H2O. Hinzu kommt das Methan-Emissionen die beim Fracking selber entstehen einfach in die Atmosphäre entweichen und wohl auch zu einem großen Anteil für den Anstieg der Methan-Konzentration in der Atmosphäre verantwortlich sind. Nimmt man die CO² Emissionen hinzu die beim Fracking in den USA, also nur bei der Förderung, in den USA entstehen, so werden diese mit 12g/Megajoule Brennwert beziffert, ein Megajoule entspricht dabei 0,277778 KW/h. 

Anstieg der Methan-Konzentration in der Erdatmosphäre Quelle: NOAA
Anstieg der Methan-Konzentration in der Erdatmosphäre Quelle: NOAA

Das Fracking in den USA nun einen neuen traurigen Höhepunkt entgegenstrebt wird mit der Entscheidung der rot-grün-gelben Bundesregierung wohl noch zusätzlich befeuert. Hinzu kommt dann die gesamte Prozesskette des LNG-Flüssiggas von der Gasförderung, Gasaufbereitung, Gas-Verflüssigung und Kompression, LNG-Transport, Entladung und Speicherung, Regasifizierung recht umfangreich ist. In jedem dieser Prozessschritte wird Energie benötigt, diese Prozesskettenemissionen können dabei rund 25% des Energieäquivalentes des letztendlich genutzten LNG-Gases betragen. Dabei gilt je länger der Transportweg um so höher werden die Prozesskettenemissionen

Das gleiche gilt im Prinzip auch für Erdgas das in Pipelines transportiert wird, wobei allein die Methan-Emissionen im Pipeline-Netz der russischen Föderation zwischen 0,4 bis 1,6% des exportierten Erdgases ausmachen. Die Vorkettenemissionen an CO2 belaufen sich in Russland, also Förderung, Gasaufbereitung und Transport laut dem Bundesumweltamt auf 856,5 gCO2/GJ. Ein Gigajoule entspricht 278 KW/h. In dieser energetischen Betrachtungsweise bedeutet das, das die rot-grün-gelbe Bundesregierung beabsichtigt Erdgas aus Russland, das eine schlechte Klimabilanz besitzt, durch LNG aus Katar und den USA, das eine katastrophale Klimabilanz in Sachen Treibhausgase besitzt, zu ersetzen. Etwas schlechtes durch etwas katastrophales zu ersetzen, auf diese Idee muss man erst mal kommen. Welchen Sinn das macht, dahinter steht wohl ein großes Fragezeichen wenn man die Prämisse Klimaschutz ernst nehmen würde. Die Argumente Menschenrechte und Krieg in der Ukraine können bei einer nüchternen Betrachtungsweise dabei wohl kaum ziehen. Die Frage des russischen Erdgases oder der Rolle Russlands in Europa überhaupt muss man zur Zeit wohl eher aus US-amerikanischer Sicht betrachten, denn ein zentrales Schlüsselelement der US-Außenpolitik ist es zu verhindern des Entstehens von regionalen Hegemonialmächten in Eurasien, auf die die US-Politik keinen Einfluss hat, ihr gar feindlich gesinnt gegenübersteht, in Konkurrenz zu ihr tritt oder durch ihre Aktivitäten die US-Rolle in Eurasien gefährdet. Der Ex-US-Präsident Obama bezeichnete Russland 2014 zum Beispiel als Regionalmacht. Diese Sichtweise wird wohl inzwischen in den Hauptstädten der europäischen Union vorbehaltlos geteilt und der Einfluss Russlands soll wohl zurückgedrängt werden.  

Zudem hat der Bundestag am 19. Mai 2022 das LNG-Gas-Gesetz Drucksache 20/1742 beschlossen. So wie ich das sehe werden Planeinsichts- und die Einspruchsfristen gekürzt, den Bauverzögernde Widerspruchs und Anfechtungsklagen werden faktisch ausgehebelt, das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen wird in Teilen ausgehebelt usw. Es werden auch sechs Vorhabenstandorte genannt, so das zu erwarten ist das die Pläne zur Umsetzung der notwendigen Baumaßnahmen demnächst beschlossen werden. Selbst das der Betrieb dieser Anlagen nur bis zum 31. Dezember 2043 genehmigt werden solle, sehe ich etwas kritisch, denn das bedeutet das Methangas massiv in der Energieversorgung zur Anwendung kommt. Die Kapazitäten die hier aufgebaut werden sollen dem Vernehmen rund 27 Milliarden m³/anno betragen. Geht man von einem Verbrauch in Deutschland von 86,5 Milliarden m³ im Jahr 2020 aus, in der EU waren dies 168 Mrd. m³(incl. Deutschland), deckt man damit gerade einmal ein Drittel des Bedarfs ab. Geht man von einer normalen Betriebsdauer von 30 bis 40 Jahren aus, muss man den Betreibern dieser Anlagen bei dieser verkürzten Betriebsdauer die anfallenden Kosten subventionieren oder es wird über den Preis geregelt. Weiterer Nachteil LNG-Gas, es gibt nicht genug Transportkapazitäten. 2018 erreichte die weltweit verfügbare Gesamtkapazität von LNG-Tankern gerade einmal 82 Millionen m³, weitere 21 Millionen m³ waren in Bau. Will man das russische Erdgas in der europäischen Union ersetzen müsste man die Kapazitäten der LNG-Tankerflotten verdreifachen oder auf ca. 280 bis 300 Mio. m³ ausbauen, vorausgesetzt jeder Tanker schafft 10 Umläufe pro Jahr. Die dazu notwendigen Investitionen betragen ca. 35 Mrd. US-Dollar. Bei dieser Vorgehensweise fallen die regenerativen Energien automatisch hinten runter, da Investitionen dann verstärkt in den fossil fuel Energiesektor wandern, und wir verbleiben bei den massiven Einsatz der fossil fuel Energien in der Energieversorgung, da sich diese Investitionen sich auch amortisieren und letztendlich Gewinne abwerfen müssen.   

Nur mal als Hintergrund in der europäischen Union existieren derzeitig 29 dieser Terminals, die im Jahr 2020 einen Auslastungsgrad von 40% hatten. Die nominale Regasifizierungskapazität der bestehenden LNG-Terminals in der EU lag bei 206 Mrd. m³, was 40% des Gesamtgasverbrauches in der EU ausmacht.  Ein weiterer Nachteil der LNG-Idee: es gibt ein europäisches Erdgaspipelineversorgungsnetz, das aber erst ausgebaut und ertüchtigt werden müsste. Es gibt keine großen Nord-Süd-Verbindungen und auch für den Faktor des Reserve Flow (Umkehr der Strömungsrichtung) ist es nur bedingt geeignet.  

Auch die Idee die Anlagen nach 2043 für die Anlandung von "grünen Wasserstoff" zu nutzen sehe ich etwas kritisch. Erstens haben Di-Wasserstoff Moleküle andere chemisch-physikalische Eigenschaften als Methan- oder CH4-Moleküle. Vorteil Wasserstoff: bei der Verbrennung von einem Kilogramm können 33,33 KW/h Energie erzeugt werden, bei CHsind dies ca. 10,6 KW/h bei einer Konzentration von 93 % im Erdgas oder 3,6 KW/h bei einer Konzentration von 82%. Nachteil Wasserstoff: der Siedepunkt liegt bei -252,882°C und Wasserstoff hat die geringste Dichte aller Elemente im Periodensystem von 0,089 kg/m³ bei 273°K bzw. 0°C. So verwundert es nicht das der erste Wasserstofftanker, die Suiso Frontier, gerade einmal 1.250 m³ flüssigen Wasserstoff über den Pazifik transportiert. Aber um das zu erreichen muss Wasserstoff auf -253°C abgekühlt, d.h. verflüssigt werden, und auf 1/800 seines normalen Volumens komprimiert werden. Der Technologiedemonstrator Suiso Frontier ist in der Schiffsgröße mit dem LNG-Tanker LNT A-Box vergleichbar, bei einer energetischen Betrachtungsweise ist der LNG-Tanker hier eindeutig im Vorteil. Hinzu kommt das bei 200 bar können aus einem Liter Wasserstoff eine Energieleistung von 2,6 MJ, in Erdgas jedoch 8,0 MJ oder über dreimal mehr Energie enthalten. Ich verwende hier die 200 bar, da das der Standartdruck im europäischen Pipelineversorgungsnetz ist, das Beispiel Suiso Frontier zeigt wie hoch die Komprimierung seien müsste. Benzin trägt mit 33,8 MJ/Liter sogar 13mal mehr als der auf 200 bar komprimierte Wasserstoff noch mehr Energie. Das bei einem Auto gerade einmal 3% dieser Energieleistung für den Vortrieb, aber 90% in Abwärme, genutzt werden ist wohl der genutzten Technologie im Automobilbau zu verdanken. Das gleiche gilt für Speicherung und Lagerung von Wasserstoff, daher bezweifele ich das die geplanten LNG-Anlandungspunkte an der Küste überhaupt für eine spätere Verwendung als Wasserstoff-Hubs geeignet seinen können. Das gleiche gilt wohl für die Wasserstoffinfrastruktur, also primär dem Pipelinenetz, das komplett ersetzt werden müsste. Nur zum besseren Verständnis, die Röhren in unserem Pipelinenetz haben zum Transport von Wasserstoff einen zu großen Rohrdurchmesser und bestehen zudem noch aus Stahl. Kommt Wasserstoff mit Stahl in Berührung kommt es zur Wasserstoffkorrosion. Schon aus diesen Gründen ist für mich klar das grüner Wasserstoff nur regional erzeugt und verbraucht werden kann. Die Märchen vom grünen Wasserstoff aus der Sahara werden meiner Ansicht nach eben Wunschgedanken bleiben.  

Nennt man in Gesprächen mit Politikern der Bundestagsfraktionen, die diese Bundesregierung tragen, diese Gegebenheiten, die für jeden auch nachprüfbar sind, wird man im Extremfall als Befürworter der russischen Invasion der Ukraine, Querdenker, Verschwörungstheoretiker und im besten Fall noch als Putinversteher bezeichnet und so wird das Gespräch dann auch beendet. Für mich ein Zeichen das Diskussionen zu diesem Thema gar nicht mehr erwünscht sind. Mein Fazit: Die Bundesregierung wird wohl die Energieversorgung Deutschlands an den Interessen der USA ausrichten, das zu Ungunsten von Klima und Umwelt. Nur ein Beispiel, der französische Konzern Total will den Bezug von russischen Erdöl stoppen und für seine Raffinerie Leuna nun Erdöl über den polnischen Überseehafen Danzig nach Sachsen Anhalt transportieren. Dem vernehmen nach soll Saudi Arabien in die Presche springen, nur mal nebenbei in Saudi Arabien wurden am 13. März 2022 81 Menschen hingerichtet, deren Verbrechen es war demonstriert zu haben, und das Land ist für die größte humanitäre Katastrophe im Jemen zumindest mit verantwortlich. Im übrigen heißt das auch, sollte einer dieser Tanker die Danzig oder auch Rostock anlaufen in der Ostsee havarieren brauchen wir uns über den nächsten Ostseeurlaub keine Gedanken mehr zu machen. Das die Schiffsrouten in der Ostsee bereits im letzten Jahrzehnt größtenteils am Rande der maximalen Auslastung navigierten, wie zum Beispiel in der Kadetrinne nördlich von Rostock, sollte man hier noch einmal besonders erwähnen. 

Zweites Beispiel, die EU schloss mit Israel und Ägypten einen LNG-Liefervertrag am 15.06.2022. Israel besetzt seit dem sogenannten sechs Tage Krieg 1967, also seit 55 Jahren, das Westjordanland und den Gaza-Streifen, annektierte 1980 Ost-Jerusalem und 1981 die Golan-Höhen. Das dabei rund sechs Millionen Palästinenser faktisch keine Rechte in den von Israel besetzten Gebieten haben interessiert von Außenministerin Bearbock, EU-Komissarin Frau von der Leyen bis Bundeswirtschaftsminister Hr. Habeck anscheinend niemanden, denn der reiste Anfang Juni nach Jerusalem und sprach dort über Erdgasfelder. Ägypten hingegen ist eine waschechte Diktatur die zudem in mehreren Konflikten, incl. dem Jemen-Konflikt, involviert ist. Die Menschenrechtslage in Ägypten ist katastrophal, der Amnesty International Report listet nahezu alle Verstöße auf zu der eine klassische Diktatur in der Lage ist. Daher verwundert es auch nicht das im deutschen Fernsehen beim Thema Ägypten lediglich die Themen Archälogie, Pyramiden und der Nil im Programm sind. 

Daher sind für mich persönlich die von Außenministerin Bearbock apostrophierten feministischen und Menschenrechtskonformen Außenpolitik und Bundeskanzler Scholz sogenannten Zeitenwende reine Fantasiegebilde. Die derzeitige Bundesregierung verwaltet lediglich den Status Quo. Nur mal als Hinweis: Deutschland hat fast zwanzig Jahre lang Krieg in Afghanistan geführt, nur Bundeskanzler Scholz scheint diesen kleinen Umstand in der deutschen Außenpolitik der letzten 20 Jahre nicht mitbekommen zu haben. Genauso bewerte ich die Äußerungen zu LNG-Gas die unser Wirtschaftsminister Hr. Habeck tätigt, aber genauso zu den Laufzeitverlängerungen von Kohlekraftwerken, denn wo will Hr. Habeck die Steinkohle zum Betrieb der Kraftwerke zum Beispiel hernehmen? Australien und Kolumbien etwa? Denn russische Kohle kommt wohl nicht mehr in Frage, auch die Prozesskettenemissionen werden vorsorglich in der Betrachtung ausgeklammert. Die Treibhausgasemissionen bei importierter Steinkohle liegen zwischen 42 bis 57,9 Gramm pro erzeugter KW/h in einem deutschen Kraftwerk. Da anscheinend nun verstärkt Kohlekraftwerke wieder eingesetzt werden sollen komme ich nicht umhin zu bemerken das Erdgas (ohne LNG-Betrachtung) nur etwa die Hälfte an Treibhausgasen bei der Energieerzeugung freisetzt als die beiden Kohlearten. Wie will man das kompensieren?   

Daher steht für mich fest das die Politik der derzeitigen deutschen Bundesregierung sich streng an der Politik der USA und der NATO/EU orientiert und das die Preise für Energie so exorbitant steigen ist auch der Tatsache geschuldet das die derzeitigen Investitionen in LNG, ÖL, Steinkohle und Braunkohle auch von der Firmen vorfinanziert werden müssen. Nur einmal zur Erinnerung die Diskussion um LNG-Gas geht schon ein paar Jahre, so schrieb zum Beispiel der Deutschlandfunk am 12.02.2021: "Deutschland will unabhängig von Importgas aus Russland werden". Uniper zum Beispiel gab sein Projekt eines LNG-Terminals in Wilhelmshaven 2021 auf, da aufgrund des billigeren russischen Erdgases das Investment unrentabel war. Das der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine recht bedingt mit den Preisexplosionen etwas zu tun hatte erkennt man schon an der Tatsache das im Jahr 2021 die Erzeugerpreise für Energie um 73% gestiegen waren. Die Sanktionen der EU gegen Russland taten dann ihr übriges um die Preise für Energie weiter zu puschen. Habeck, Scholz, Baerbock und Lindner wussten sehr genau das Sanktionen zwangsläufig zu Gegenreaktionen des Sanktionierten führt, gerade bei der Verflechtung der Energiewirtschaft zwischen EU-Staaten und Russland fällt das jedem Laien auf welchen Ansatzpunkt Wladimir Putin wählen würde um den EU-Staaten eines zurück zu geben. Sie hätten sich auch an einer Hand abzählen können, ein vermindertes Angebot an preiswerteren Energieträgern führt automatisch zu Preisaufschlägen, sowohl im Einkauf aber vor allem im Verkauf von Energie, dazu gibt es zu viele Experten in den Ministerien. Deshalb finde ich die Energiespartipps des Robert Habeck etwas skurril. Mein Fazit: Die Preisexplosionen sind politisch auch so gewollt. Soviel zu den Weisheiten der Volkswirtschaftslehre zum Thema Politik und Energiepreise.  

Interessant ist dabei auch das die sogenannten Märkte im EU Wirtschaftsraum anscheinend Narrenfreiheit haben, wie man unschwer am sogenannten Tankrabatt auch erkennen kann, der irgendwo im Nirvana der Gewinne verpuffte. Aber ebenso beunruhigend empfinde ich das die globale Welt der jüngeren Vergangenheit nun wider in eine westliche und östliche Hemisphäre fragmentiert wird. Genauso beunruhigend empfinde ich das die grundlegende Frage zur Dekarbonisierung und Emissionsreduktion von Treibhausgasen von dieser Regierung so weit untergraben wird das von einer weiteren Reduktion von Treibhausgasen gar nicht mehr die Rede sein kann. Aber seien sie beruhigt, Kanzler Scholz hat den Klimaclub initiiert, bei ein paar Weizenbier kann da die nächsten 100 Mrd. € für die Bundeswehr besprechen, denn die muss ja auch dekarbonisiert werden. Olaf Scholz macht das wahr zudem Helmut Kohl nie in der Lage war es auszusprechen: "Pershing die grüne mit dem Biokopf"oder die Bundesregierung kauft bekanntlich die F-35 Ligthning II, einen Stealth Bomber um primär die amerikanische Atombombe B61-12 zu transportieren. Zu dumm das diese nicht in den internen Waffenschacht des Stealth-Bombers passt, sondern die Atombombe nur an Pylonen extern mitführen kann. Drei mal darf man raten was das für die Stealth Eigenschaften des Flugzeugs bedeutet, richtig das Stealth-Flugzeug verliert einen wichtigen Teil seiner Stealth-Eigenschaften und wozu braucht man dann ein Stealth-Flugzeug?

Aber am Beunruhigsten empfinde ich das Fehlen jeglicher Diplomatie in der derzeitigen deutschen Außenpolitik. Unbekannt ist wie man sich in Berlin ein Ende des derzeitigen Ukraine-Kriegs so vorstellt, außer das man andauernd "schwere Waffen" in das Kriegsgebiet schicken will. Wenn das die einzige politische Handlungsalternative ist wird die Ukraine und Russland einen Krieg gegen einander führen der bis zum Sankt Nimmerleinstag dauern wird, aber die Ukraine am meisten zu verlieren hat. Nur mal zu Erinnerung, dieser Krieg wird auf dem Boden der Ukraine ausgetragen.  

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