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Ein paar Gedanken zu einem Manifest

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Nun schlagen die Wellen wieder einmal hoch, nachdem Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer ein "Manifest für den Frieden" zumindest mit verfasst haben. Also ein Pferdefuß hat dieses Manifest schon, es richtet sich an Olaf Scholz, was mich etwas verwundert zurücklässt. In der Logik der beiden Frauen existieren die beiden Kriegsparteien Russland und die Ukraine jeweils als nachgeordnete Adressaten des Briefes anscheinend schon, denn sie werden sie in der dritten Person angesprochen, also indirekt. Nur was soll Olaf Scholz als deutscher Bundeskanzler als Verhandlungsführer denn bewirken? Kann Olaf Scholz überhaupt ein Verhandlungsführer sein, der beide Seiten zu einem zivilisierten Umgang miteinander bewegen kann?

Das wäre die Grundvoraussetzung die Olaf Scholz zu erfüllen hätte. Dabei muss man voraussetzen das Olaf Scholz irgendwie seine Außenministerin Namens Annalena Baerbock, ihres Zeichens zur Zeit erste Diplomatin der Bundesrepublik, die Zügel anlegt. Wer so unbedarft dahin sagt das man sich in einem Krieg mit Russland befände wird von den beiden Kriegsparteien bestimmt nicht als neutraler Partner empfunden, der auch noch eine Vermittlungsposition einnehmen könnte. 

Geht es nicht darum erst einmal die Narrative in diesem Konflikt zu entschärfen? Denn entweder beschützen die Russen (gemäß ihres Narratives) die Gebiete im Donbas, in denen überwiegend ethnische Russen wohnen, die von der Ukraine und den dort agierenden Nazitruppen drangsaliert, diskriminiert und getötet werden, nachdem 2014 ein vom Westen orchestrierter Putsch stattgefunden hat, der radikale russophobe Kräfte an die Macht gebracht hat.
Oder Putin hat, wie das westliche Narrativ behauptet am 24. Februar 2022 ohne Grund ein friedliches demokratisches Land hinterhältig und grundlos überfallen, um seine imperialen Gelüste zu befriedigen. Gab es da nicht einen Konflikt der zwischen 2014-2022 bereits mehrere tausend Todesopfer gefordert hat, indem die Staatsmacht seit 2014 einen Dialog verweigert hat?  
Da offensichtlich beides so nicht vollkommen richtig und auch nicht so falsch sein kann, sollte es doch erstmal geklärt werden, wo die Wahrheit für die Bundesregierung liegt. Denn in aller erster Linie geht es wohl um einen Waffenstillstand und nicht um Frieden, das sind aus meiner Sicht zwei verschiedene paar Schuhe. Ein Frieden kann erst entstehen wenn beide Seiten zu einen umfassenden Gewaltverzicht bereit sind. 

Aber auch wenn der Aufruf ein weinig naiv aus meiner Sicht ist, unterschreiben werde ich ihn trotzdem. Denn eine Stimme mehr kann für den Frieden bzw. Waffenstillstand durchaus zuträglich sein. 

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