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Sehr geehrter Herr Bundespräsident Steinmeier

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Mit viel Freude lese ich immer Ihre Reden, die Sie immer so gekonnt halten. Hand aufs Herz Frank-Walther schreiben Sie diese selber oder werden diese für Sie geschrieben? Denn am Inhalt der Reden müssten Sie meines Erachtens noch etwas feilen oder feilen lassen, denn in manchen Formulierungen schießen sie weit über das Ziel hinaus. Nehmen wir zum Beispiel Ihre Rede in der israelischen Gedenkstätte Yad Vachem am 23. Januar 2020 in Jerusalem/Israel

Zu Beginn ihrer Rede danken Sie Gott, das Sie eine Rede in Yad Vachem halten dürfen. Dürfte ich Sie daran erinnern das der oberste Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland, der Sie zur Zeit nun mal sind, einem säkularen Staat vorsteht, bei dem die Trennung von Staat und Religion im Grundgesetz zwar nicht wirklich eindeutig rechtlich geregelt ist, aber von den Repräsentanten des Staates zumindest eine neutrale Haltung abverlangt. Also warum haben Sie Gott gedankt, saß Gott im Cockpit der Maschine der Bundesluftwaffe das sie nach Israel flog oder hat Gott das Einladungsschreiben nach Yad Vachem verfasst? Warum danken sie nicht den lebenden Menschen die das ermöglicht haben, sondern einem imaginären Gott? Ihre eigenen religiösen Glaubensvorstellungen sind nun mal Ihre Privatsache und sollten nicht in Ihren Reden auftauchen, da sollten Sie eine gewisse Neutralität wahren. Ich persönlich finde es nicht opputun Gott zu danken gerade bei einer Rede in Yad Vachem, denn der hat den Opfern der Shoa auch nicht geholfen, aber Ihnen zu Ihrer Rede?

Sicherlich dieser Einwand mag Ihnen befremdlich vorkommen, aber so sind nun mal die Gedankengänge eines bekennenden Atheisten den Sie ja auch repräsentieren sollen. Aber ansonsten fand ich Ihre Rede in Yad Vachem dem Anlass angemessen, bis auf den Passus:  

Dieses Deutschland wird sich selbst nur dann gerecht, wenn es seiner historischen Verantwortung gerecht wird: Wir bekämpfen den Antisemitismus! Wir trotzen dem Gift des Nationalismus! Wir schützen jüdisches Leben! Wir stehen an der Seite Israels!

Webseite des Bundespräsidenten

Also damit Sie mich nicht Missverstehen, vier der Aussagen die Sie da trafen unterstütze ich, die fünfte jedoch nicht. Wir stehen an der Seite Israels!  Wen meinen Sie denn mit Wir? Ich stehe bestimmt nicht an der Seite von Benjamin Nethanjahu, Ayalet Shaket, Tzipi Hotovely, Miri Regev oder Danny Jalon, wie sie bestimmt bemerkt haben sind und waren das Repräsentanten des Staates Israel mit denen Frau Merkel ganz gerne Regierungskonsultationen abgehalten hat und gleichzeitig wohl oder übel extreme Nationalisten sind. Der Duce wäre bestimmt sehr stolz auf diese Repräsentanten des Staates Israel, wenn es nicht gerade Juden wären die seinen Traum vom ethnisch reinen Nationalstaat umsetzen würden. Soll ich an Israels Seite stehen wenn der Staat Israel Teile des Westjordanlandes annektiert, mit der Begründung das steht schon so in der Bibel? Hauptsache Am Yisrael, Torath Yisrael und Eretz Yisrael, womit wohl mit dieser heiligen Dreifaltigkeit der Gottesbezug wohl wieder hergestellt wird, aber was wird dann aus der palästinensischen Bevölkerung die dort lebt? In Ost-Jerusalem harren die seit nunmehr 53 Jahren darauf das Ihnen die Staats- und Bürgerrechte angeboten werden, ja und das in der unteilbaren und ewigen Hauptstadt des Staates Israel ein Kleinbantustan. Das liegt wahrscheinlich daran das diese wohl keine jüdische Mutter haben oder haben sie eine andere Idee woran das liegen könnte? Was im Dritten Reich der Ariernachweis ist das Mutterprinzip in Israel?

Sie sagten ja recht treffend in Ihrer Rede: Nein zu Judenhass! Nein zu Menschenhass! In Israel kann man wohl keine Juden hassen, wohl aber andere Menschen. Ja der bedrohte Staat Israel, indem Flüchtlinge aus Afrika als feindliche Infiltratoren behandelt werden und in Internierungslager wie Holot in der Wüste Negev ihr recht irdisches dasein fristen, bevor sie abgeschoben werden. Stehen wir auch da an Israels Seite? In Israel wird ja auch jedes Jahr an die Befreiung von Judäa und Samaria von Staatswegen erinnert. Es ist ein Erinnern an den Boden den man im sogenannten Sechs-Tage-Krieg  befreit hat, im Unterschied zu Ausschwitz, da befreite die Rote Armee am 27. Januar 1945 immerhin noch die dort verbliebenen Häftlinge, aber bestimmt nicht das Lagerinventar. Ja der einst tot geglaubte Blut und Boden Dichtomanie der Faschisten erlebt in Israel seit geraumer Zeit neue Höhenflüge, nur diesmal mit etwas religiöserer Untermalung, steht ja in der Bibel oder? 

Sie haben nämlich in Yad Vachem eines vergessen zu erwähnen, die Toten des Krieges mahnen uns, den Lebenden bzw. dem Frieden sind wir jedoch verpflichtet. Ja so oder so ähnlich stand das einstmals auf zahlreichen Gedenksteinen, ich weis die Bundesrepublik tut sich mit solchen Formulierungen etwas schwer und vielleicht meinen Sie in Yad Vachem wäre das nicht angemessen. Doch ich kann sie beruhigen, das wäre es selbst in der Gedenkstätte Yad Vachem in Israel, denn ohne den von Deutschland entfesselten Krieg wäre die Shoa mit sechs Millionen Toten Juden wohl so nicht möglich gewesen, genauso wie der Tot von 14,2 Mio. toten zivilen Sowjetbürgern. An die letzteren erinnern wir uns lieber nicht, denn das würde der Traditionspflege unserer Bundeswehr wohl einen kleinen Abbruch tun. Die schmückt sich ja auch mit dem Balkenkreuz des wilhelminischen Kaiserreiches, unter der Millionen von deutschen Soldaten die Heimatverteidigung jenseits der Reichsgrenzen organisierten. Wie schon Kaiser Wilhelm damals in einer Ansprache sagte: "Mitten im Frieden überfällt uns der Feind" oder Adolf Hitler am 1. September 1939 vor dem Reichstag: "Seit 5:45 Uhr wird zurückgeschossen." Was für eine dreiste Lügen das doch waren, wir erinnern uns lieber an die Männer des 20. Juli 1944, was für Heroen das doch waren, stramme Frontoffiziere in Ausübung ihrer Pflicht zu denen auch Artur Nebe gezählt wird. Falls der Name ihnen nichts sagt, dieser befehligte ein Sondereinsatzkommando im Rücken der Ostfront im Kampf gegen den jüdischen Bolschewismus. Wir erinnern uns dann doch lieber an Generalfeldmarschall Erwin Rommel, "dem großen Widerstandskämpfer". Nach ihm sind ja aus diesem Grunde ein oder zwei Kasernen der Bundeswehr benannt und schaut man ganz genau hin hat er wirklich militärischen Widerstand geleistet gegen die Alliierten der Anti-Hitler-Koalition oder warum ist er überhaupt Generalfeldmarschall unter A.H. aus Braunau geworden?

Sie müssen mir diesen kleinen Seitenhieb schon entschuldigen, denn "Wir stehen an der Seite Israels" oder meinten sie dem Volke Israel? Weil einem Land kann man schlecht zur Seite stehen, man steht wohl eher darauf, ja die newtonsche Gravitationsphysik macht es möglich, um im Einstein-Friedmann Universum immer einen festen Boden unter den Füßen zu haben und soweit ich das nachgelesen habe gibt es in Israel kein Volk Israel, sondern Israel ist die Heimstätte der jüdischen Nation, der Rest sind wohl Araber, denn Rassismus ist kein Alleinstellungsmerkmal Made in Germany. Daraus ergibt sich aber auch der Spruch "Wir stehen an der Seite Israels" ist eine Metapher, denn gemeint sind logischer Weise die Opfer der Shoa bzw. die Überlebenden des Holocaustes. Diese da unter anderen hießen David Ben Gurion, Menachim Begin, Golda Meir, Jitzchak Shamir, Ariel Sharon, Benjamin Netanjahu, Ayalet Shaket, Tzipi Hotovely, Miri Regev, Ariel Sharon, Benjamin Netanjahu, Ayalet Shaket, Tzipi Hotovely, Miri Regev, Danny Jalon und Levi Eschkol. Ja mir tränt das Herz wenn ich an diese von mir namentlich genannten Opfer des Holocausts denke, welch Schrecken in den Vernichtungslagern, wie Ausschwitz-Birkenau, diese namentlich genannten wohl durchlebt haben mag ich mir gar nicht ausmalen und aus diesem Grunde stehe auch ich fest an der Seite Israels. Sie und ich, Frank Walther, müssen dem Besatzungsregime der Palästinenser im Lande Kanaan gegenüber den oben namentlich genannten Opfern des Holocausts entschieden gegenüber treten und wenn möglich aus dem Lande werfen das sie besetzen.

Wie Frank Walther, da habe ich etwas missverstanden? Die oben genannten sind gar keine Opfer des Holocausts? Ach so der Holocaust fand zwischen 1941-45 in Europa statt und nicht im Nahen Osten. Na so ein Ärger aber auch, dabei kämpft der Staat und die Bevölkerung Israels ständig ums Überleben, im Angesicht des Terrors, im ständigen Angesicht des Todes Frank-Walther leben die Juden in diesem Lande, ein im Frieden geborener wie Sie und ich muss diese abstruse Gefühlswelt befremdlich sein den diese ständige Aggression der Palästinenser hervorruft. Denn die sind laut unseren Medien Militant, also gewaltbereit und aggressiv, außerdem Judenfeindlich, aber warum nur? Das leben unter einem Besatzungsregime hat doch noch keinem geschadet, meinen sie nicht auch? Was für Mythen sich doch um Israel ranken, Israel verteidigt sich stets nur präventiv und dabei besetzt es aus versehen, mit der Reinheit der Waffe im Gepäck, so ein paar fast unbesiedelte Landstriche, deren Bevölkerung sich dieses Schicksal selbst zuzuschreiben hat, sie könnten ja auch wo anders siedeln. Wie Frank-Walther dies ist auch nicht richtig? Ach so, die sollen um ihre Freiheit verhandeln? Also wenn das Vater Ho, der Che oder die Sandinisten gewusst hätten, dann wären sie bestimmt von der jeweiligen Diktatur oder Besatzungsmacht exekutiert worden. Ich kann mir auch Lenin und Trotzki bei Verhandlungen mit dem Zaren im Jahr 1917 vorstellen, auf Lenins Seite die Forderung: "Wir fordern alle Macht den Sowjets" und auf des Zaren Seite: "Ich beharre auf der von Gott gegebenen absolutistischen Macht". Denken sie nicht das es ähnlich dieser fiktiven Situation einen unüberbrückbaren Abgrund gegenseitig widersprechender Zielsetzungen in diesem Konflikt Israel versus Palästinenser gibt? 

Der kleine israelische David steht stets dem arabischen Goliath gegenüber, in Form der HAMAS, Hezbollah oder dem Iran. Ja, mein lieber Frank Walther auch das steht ja so auch schon in der Bibel, genauer gesagt dem Alten Testament, der jüdischen Thora: das erste Buch Samuel, der Zweikampf zwischen dem Hirtenjungen David und dem Riesen Goliath. Der Staat Israel gegen einen übermächtigen Feind, wobei wir jetzt unter zu Hilfenahme des Alten Testaments den Gottesbezug in ihrer Rede wiederhergestellt haben, daher wohl auch die Metapher vom friedliebenden demokratischen Inselstaat Israel, der umgeben ist von einem düsteren arabischen Meere in dem nur Stürme der Zerstörung gibt. Man sieht es ja in Irak, Libyen, Syrien und dem Jemen. Oder die imaginäre iranische Atombombe, vor der der heutige Premier Netanjahu bereits 1996 warnte, zusammen mit den Massenvernichtungswaffen aus dem Irak. Nun Frank-Walther, was aus den Massenvernichtungswaffen des Diktators Saddam Hussein geworden ist das wissen wir ja inzwischen, es war zu diesem Zeitpunkt bereits eine dreiste Lüge

Aus diesem Grunde stehen wir wohl an der Seite Israels? Dabei greifen Sie Frank-Walther auf ein generisches Erzählschema zurück, um ein Stereotyp eines bekannten Erzählmusters in der heute gängigen Sichtweise des Antisemitismus zu bedienen: Israel, das ständig ums Überleben kämpfende jüdische Kollektiv. Ja dank der IHRA-Definition kann man nun militärische Gewalt die vom Staate Israel ausgeht stets als legitim, vielleicht auch unterhaltsam und den zionistischen Individualhelden in einem positivem Rollenmuster präsentieren. Gott sei dank muss man sagen, denn wie will man sonst eine nationalistische Bewegung mit dem Gedankengut des 19. Jahrhunderts, wie dem Zionismus, ein positives Rollenmuster verleihen? Palästinenser sind so gesehen schon wenn sie geboren werden eben Terroristen, der ach so typisch massenbasierte Counterpart zum zionistischen Individualhelden, die dazu aus einem metaphysischen Grund heraus glauben die Juden vernichten zu müssen, steht ja so im Koran oder? Wobei wir jetzt wieder den Gottesbezug hergestellt haben, denn wir stehen ja an der Seite Israels. Wobei das für israelische Juden wohl ein schlechter Beistand zu seien scheint, immerhin gehören sie Frank Walther zur zweiten und ich zur dritten Tätergeneration im Gedenken an den Holocaust. Ich kann mir richtig gut vorstellen wie sie, Frank-Walther, den israelischen Präsidenten Revlin am Flughafen begrüßen mit den Worten: "Herr Revlin wir haben eine Dusche für Sie vorbereitet". Selbstverständlich steht am Eingang ihres Amtssitzes Bellevue in eisernen Lettern der Wahlspruch "Arbeit macht frei" und welch entsetzen sich in israelischen Regierungsdelegationen regelmäßig verbreitet wenn Angela Merkel nach abschreiten der Bundeswehr-Ehrenformation mit einem Lächeln den Repräsentanten des Staates Israel mitteilt: "Ich darf ihnen mitteilen, sie sind alle Arbeitsfähig". Ja Frank-Walther wir Deutschen sind das ewige Tätervolk, denn Worte haben nun einmal die Bedeutungen die sie nun einmal haben, einmal ausgesprochen entwickeln sie die Eigenschaften von Kanonenkugeln. Wir stehen an der Seite Israels, wie heißt es doch in Adolf Eichmanns Reisebericht nach Palästina: 

Über die radikale deutsche Judenpolitik zeige man sich in den national-jüdischen Kreisen sehr erfreut, weil damit der Best and der jüdischen Bevölkerung in Palästina so vermehrt werde, dass in absehbarer Zeit mit einer Mehrheit der Juden gegenüber den Arabern in Palästina gerechnet werden könne.

Reisebericht von Adolf Eichmann nach Palästina, 1937

Wir stehen anscheinend schon etwas länger an der Seite des Zionismus als gedacht oder? Eine recht interessante Interessengemeinschaft offenbart einem auch das Haàvara-Abkommen zwischen zionistischen Organisationen unter Leitung des späteren israelischen Ministerpräsidenten Levi Eshkol und dem nationalsozialistischen Deutschland. Welch Zufälle es doch gibt, die einen wollten ihre Juden loswerden und die andere Seite wollte sie unbedingt haben, sofern sie das nötge Kleingeld auftreiben konnten. 

Macht man sich die IHRA-Definition zu eigen stellt man sehr schnell wohl oder übel fest diese recht spezielle Sichtweise auf den Antisemitismus speist sich stets aus der sinnlichen Erfahrung anderer und nicht dem aus eigenen Erleben, so gesehen wie beim Kinderspiel der stillen Post, es wird jedes mal schlimmer. Das legt schon der Begriff der Wahrnehmung im ersten Satz dieser Definition wohl nahe, denn Wahrnehmung bedeutet in allen Sprachen die ich kenne: Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und primär Fühlen, ja aus diesen von unseren Sinnesorganen gesammelten Umweltreizen entstehen die Grundlagen für unsere Wahrnehmungseindrücke. Da diese Definition der sogenannten Antisemitismusforschung entsprungen ist kommt sie auch ohne das Verb "kann", also einer kann-Formulierung, nicht aus und kreiert dabei eine Welt indem der persönliche Glaube und Deutung in absolut erscheinende Wahrheiten umgesetzt werden. In Shakespeare`s Hamlet heißt es bekanntlich "Sein oder Nichtsein" und nicht "kann sein oder kann Nichtsein, das ist hier die Frage", aber letzteres steht wohl für die Antisemitismusforschung, die kommt stets ganz ohne einen klar defenierten Kontext aus, denn der lässt sich frei auswählen. Das erhöht den Konformitätsdruck, führt zu einem Wettrüsten für eine angebliche moralischer Reinheit, aber auch zur „Präferenzverfälschung“ historischer Tatsachen. Die geneigten Zuhörer geraten dabei selber in die Schweigespirale, weil sie die Parolen der lautesten Wortführer als Mehrheitsmeinung ansehen, das ist wohl der Sinn und Ansinnen der Antisemitismusforschung.  

Wie seltsam erscheint doch da ein weiterer Aspekt, das scheinbar dem Naturrecht entsprungene Existenzrecht des Staates Israel. Eigentlich schade das nur Israel so eines besitzt, kommen doch alle anderen Staaten ohne ein solches aus. 

Aber Sie haben ja Recht, wir stehen an Israels Seite. Es passt ja auch zur deutschen Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wenn das ständig ums Überleben kämpfende jüdische Kollektiv in Israel ca. fünf Mio. Palästinensern ihre Freiheitsrechte nicht gewähren, einem Repressionsregime unterwerfen und dazu noch ihr Land enteignen, oder meinen sie nicht? Welch epischer Kampf ums Überleben von dem noch in tausend Generationen die Nachgeborenen berichten werden, meinen Sie nicht auch? Ist es nicht das was Deutschland mit Israel verbindet? So wie damals in Deutsch Südwest und Ober Ost wird Siedlungsraum geschaffen, weil man hat ja keinen für den rassisch oder religiös reinen Nachwuchs. Ja diesen Umstand zu den Parallelen in der Geschichte haben sie Frank-Walther Steinmeier in ihrer Rede in der staatlichen Gedenkstätte Yad Vashem mit keinem Wort erwähnt. Sie hätten die Formulierung wählen sollen: "Von Deutschland lernen, heißt Siegen lernen", den Blitzkrieg beherrscht das israelische Militär schon ziemlich gut, vor allem wenn er der Prävention vor einem erneuten Holocaust wie 1956, 1967, 1976, 1978, 1982, 2008, 2012 oder 2014 dient. Ergo kann dieses Vorgehen ja auch nicht unseren gemeinsamen westlichen Wertekanon widersprechen. Immerhin dient das Besatzungsregime Israels im Westjordanland und dem Gaza-Streifen primär der Sicherheit der jüdischen Bevölkerung Israels, an dessen Seite wir ja stehen, und die seit der Rede Angela Merkels vor der Knesset auch deutsche Staatsräson ist, daher staatspolitisch ebenso legitim und zwar aus staatlichen Interesse um U-Boote verschenken zu können? Ich kann mir richtig gut vorstellen wie die todesmutigen israelischen U-Bootfahrer, mit dem Palästinalied auf den Lippen in den in Deutschland gebauten U-Booten, stramm und züchtig ein Symbol des Antisemitismus unter Wasser bekämpfen, dem Riesenkraken. Der gemeinsame Kampf gegen diese achtarmigen Gesellen, symbolisiert das nicht am besten unsere Waffenbrüderschaft mit dem jüdischen Staat, an dessen Seite wir ja stehen? 

Nû alrêst lebe ich mir werde,
sît mîn sündic ouge siht
daz hêre lant und och die erde,
dem man vil der êren giht.
Mirst geschehen, des ich ie bat,
ich bin komen an die stat,
dâ got menschlîchen trat.

Erste Strophe des Palastinaliedes

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