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Vier Jahre im Mars-Orbit

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Seit dem 21. September 2014 umkreist die NASA Sonde MAVEN den roten Planeten, gestartet war sie am 18. November 2013 vom Space Launch Complex 41 in Cape Canaveral. Die Mars Atmosphere and Volatile EvolutioN Mission, kurz MAVEN, gehört meiner Meinung nach zu den wichtigsten Mars-Missionen zum Mars der letzten Jahre. Es galt ja einige Fragen zu beantworten, was passierte mit der Mars-Atmosphäre in der Vergangenheit und warum wird die Atmosphäre immer dünner. Eine ganz spezielle Fragestellung, die auch einige Bedeutung für zukünftige Bemannte Missionen zum Roten Planeten haben wird.

Prinzipielle Darstellung des Verlustes an atmosphärischen Ionen und Protonen Quelle: NASA/MAVEN/Goddard Space Flight Center/Dan Gallagher

Die Instrumente an Bord von Maven lieferten Messergebnisse die jede Mange neue Erkenntnisse erbrachten, so zum Beispiel das der Verlust der atmosphärischen Teilchen in den Weltraum einer der Hauptakteure beim Klimawandel der Marsatmosphäre ist. Auch das der beständige Abtrag von atmosphärischen Ionen und Protonen in den Weltraum durch den Sonnenwind und das Auftreffen von solaren CME`s auf die obere Atmosphäre zu den Hauptakteuren beim Verlust der Marsatmosphäre gehören. Immerhin konnte das auftreffen eines solaren CME`s im September 2017 direkt beobachtet werden. MAVEN konnte dabei ermitteln das ein direktes Auftreffen eines CME`S 10 mal mehr Masse der Marsatmosphäre entreißt als der normale Sonnenwind. MAVEN entdeckte zwei neue atmosphärische Phänomene, Polarlichter im diffusen ultravioletten Lichtspektrum und sogenannte Protonen-Polarlichter, die entstehen da dem Mars ein Magnetfeld fehlt und die geladenen Teilchen ohne Umweg auf die Atmosphäre trifft. MAVEN machte erstmals außerhalb der Erdatmosphäre Messungen von Metall-Ionen in der Mars-Ionosphäre. Diese stammen von Meteoriten und Staubteilchen die beständig auf die Marsatmosphäre treffen und vaporisiert werden. Aber die vielleicht wichtigste Schlussfolgerung die sich aus den Messungen von MAVEN ergaben, ein Terraforming des Mars ist mit den heutigen Technologien und Ideen dazu nicht möglich. Tja prinzipiell dachte ich mir das schon, da der Mars bekanntlich kein globales Magnetfeld besitzt. Aber prinzipiell hat MAVEN in den vier Jahren im Marsorbit mehr Licht in das dunkel gebracht und hat auch mehr Wissen über die Marsatmosphäre generiert als die Rover-Missionen der NASA. Mal sehen wie es mit MAVEN weitergeht, ebenso bin ich auf die Ergebnisse der Exo-Mars Mission der ESA gespannt. Der Trace-Gas-Orbiter der EXOMARS-Mission beschäftigt sich bekanntlich mit den Spuren-Gasen in der Mars-Atmosphäre und da gibt es bekanntlich noch einiges zu klären. 

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