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Meereisausdehnung in der Arktis fiel auf diesjähriges Minimum

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Minimum der arktischen Meereisausdehnung 2018 Quelle: NASA's Scientific Visualization Studtio
Diesjähriges Minimum des arktischen Meereisausdehnung, die rote Linie markiert den Durchsnitt der Jahre 1981 bis 2010 Quelle: NASA's Scientific Visualization Studtio

 

 

Minimale Meereseisausdehnung vom 21. September 1979 mit einer Bedeckung von 6,455 Mio. km² Quelle: NASA's Scientific Visualization Studtio
Zum Vergleich die minimale Meereseisausdehnung vom 21. September 1979 mit einer Bedeckung von 6,455 Mio. km² basierend auf Daten von NIMBUS 7 Quelle: NASA's Scientific Visualization Studtio

Das diesjährige minimale Meereisausdehnung in der Arktis wurde am 19. und 21. September 2018 erreicht. Das Meereis bedeckte dabei eine Fläche von 4,59 Mio. km² und ist nach den Analysen der NASA und des National Snow & Ice Data Centers die sechst niedrigste Bedeckung seit dem Beginn der permanenten Beobachtung 1979 durch den NASA Umweltsatteliten NIMBUS 7. Damit liegt das diesjährige Minimum rund 1,20 Mio. km² über dem Rekordminimum von 2012, aber 1,63 Mio. km² unter dem Durchschnitt der des Zeitraumes von 1981 bis 2010 und liegt damit gleichauf mit den Jahren 2008 und 2010. Die Bedeckung mit Meereis verliert damit rund 54.000 km² pro Jahr an Fläche in der Arktis. Interessant ist dabei das die Stärke des Meereis immer weiter abnimmt, laut den Analysen war die durchschnittliche Dicke des Meereises von 3,64 Meter im Jahr 1980 auf 1,89 Meter im Jahr 2008 gesunken und verlor damit fast die Hälfte seines Volumens. Mit in diesen eher pessimistischen Blick passt auch das im August diesen Jahres sich eine 23.000 km² große Polynja nördlich von Grönland öffnete, also in einer Region in der sich bisher das älteste Eis ansammelte. Waren 1985 noch 57% des arktischen Meereises fünf Jahre oder älter, waren es im Jahr 2007 nur noch 7%. Damit scheint sich auch der prognostizierte Rückgang von 15 bis 17% pro Dekade zu bestätigen. Naja wie dem auch sei, die Daten zeigen eindeutig das der Rückgang der Bedeckung mit Meereis sich derzeitig nicht verlangsamt. 

Von Antarktis gibt es ebenso interessantes zu berichten, der gigantische Eisberg A-68 der im Juni 2017 vom Larsen C Schelfeis abbrach machte sich auf eine interessante Reise in die Weddelsee. Anfang September 2018 erfassten südliche Winde die Südflanke des Eisberges und drehten ihn aus seiner bisherigen Position hinaus auf die mit Meereis bedeckte Weddelsee. Das hat mich persönlich etwas überrascht, denn damit hätte ich eher im antarktischen Sommer gerechnet. Auf der anderen Seite zeigte sich auch das der befürchtete Zusammenbruch des Larsen C Schelfeises bisher ausblieb, mal sehen wie es dort weiter geht und wohin der immer noch rund 5.800 km² große Eisberg A-68 treiben wird. 

Ebenso gigantisch ist der Masseverlust der Eismassen in der Antarktis pro Jahr, der erstmals in diesem Jahr quantifiziert werden konnte. Laut der Studie Mass balance of the Antarctic Ice Sheet from 1992 to 2017 verlor der Eispanzer der Antarktis bis 2012 im Durchschnitt pro Jahr rund 76 Mrd. Tonnen an Masse und trug damit mit 0,2 mm zum beobachteten Meeresspiegelanstieg bei. Laut den Messungen der Erdbeobachtungssatteliten der NASA, NOAA und ESA steig dieser Wert ab 2012 sprunghaft an, seit dem wurde ein Masseverlust von 219 Mrd. Tonnen pro Jahr für die gesamte Antarktis gemessen, was zu dem Meeresspiegelanstieg von 0,6 mm pro Jahr beiträgt. Interessant finde ich das der Masseverlust vorrangig auf die schwindenden Eismassen auf der antarktischen Halbinsel zurückzuführen sind. Dort stieg der Masseverlust von 53 Mrd. Tonnen in den 1990er Jahren auf rund 159 Mrd. Tonnen seit 2012 pro Jahr an. Ebenso in dieses Bild passt das die antarktischen Gletscher und Schelfeise in den Jahren 2010 bis 2017 rund 1.453 km² an Unterwasser liegenden Eismassen verloren und damit das Abschmelzen der darüber liegenden Eismassen dadurch beschleunigt wird. Ebenso interessant fand ich das Rußpartikel die von Flächenbränden und der Verbrennung von Erdölprodukten in weit entfernten Gebieten emittiert werden sich in den antarktischen Trockentälern finden lassen, das hätte ich so erwartet zeigt aber das Gesamtsystem Erde ein komplexes System ist und wir auf diese Ergebnisse der Forschung auch reagieren müssen. 

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