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Das Ozonloch im Oktober 2018 über der Antarktis

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Das Ozonloch über der Antarktis am 17. Oktober 2018 Quelle: NASA Ozone Watch
Das Ozonloch über der Antarktis am 17. Oktober 2018 Quelle: NASA Ozone Watch

Ich hatte mich ja bereits mehrfach mit dem Thema des Ozonloches über der Antarktis beschäftigt, zwar geht man von einer langsamen Erholung der Ozonschicht über der Antarktis bis 2070 aus, aber in diesem Jahr gab es anscheinend einen kleinen Ausreißer nach oben.

Während in den beiden Vorjahren den Trend zur Verkleinerung des Ozonloches wohl bestätigte, bedeckte in diesem Jahr das Ozonloch eine Fläche von 25 Mio. Quadratkilometern. Nur mal zum Vergleich 2016 waren es ca. 23 Mio. km² und 2017 ca. 20 Mio. km². Ebenso sank die Konzentration des Ozons weit unter die Werte der Vorjahre, am 11. Oktober erreichte er einen Wert von nur 102 Dobson Units (DU). 2016 erreichte dieser Wert 113 DU und 2017 lag er bei ca. 131 DU

Aber wie ich bereits vor zwei Jahren schrieb hängt die Größe des Ozonloches mit der Größe des Südpolarwirbels zusammen, dieser umfasste in diesem Jahr eine Fläche von ca. 34 Mio. Quadratkilometern und lag damit auch wiederum über den Werten der beiden Vorjahre. Laut einem Bericht von NASA und NOAA lagen die Temperaturen in der Atmosphäre über dem Südpol unter den der Vorjahre und unterstützten damit die Entstehung von Stratosphärenwolken aus Eiskristallen, an dehnen sich der Abbau des Ozons vollzieht. Laut NASA Ozone watch wurde in der Stratosphäre eine Temperatur von 94,15°C am 14. August gemessen.

Ein wirklich interessantes Phänomen dieser Südpolarwirbel, klar dabei wohl eines. Die Temperatur in der Atmosphäre, speziell in der Stratosphäre, sinkt in den Wintermonaten über den Polen mangels Sonneneinstrahlung stark ab, so das ein großer meridionaler Temperaturgradient (breitengradabhängiger Temperaturunterschied) zwischen Pol und Äquator entsteht. Zusammen mit den auf der antarktischen Region vorherrschenden Westwinden entsteht ein Wirbel, wobei zum Pol hin die Windstärke zunimmt und eine rotierende Luftmasse mit hohen PV-Werten entsteht, der im allgemeinen als polarer Vortex bezeichnet wird. Warum dieser polare Vortex einen Luftmassenaustausch mit der ihn umgebenden Atmosphäre unterbindet ist mir persönlich nicht ganz klar, aber das der erwähnte meridionale Temperaturgradient und Masseträgheit eine Rolle spielen dürfte klar sein, also da muss ich mich noch mal belesen.   

Ähnliche atmosphärische Phänomene findet man im übrigen auch auf Jupiter und Saturn, wobei auf Saturn ist die Form des polaren Vortex hexagonal, also sechseckig ist und der auf Jupiter bildet sogar die Form eines Oktagons aus. 

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