Tropischer Zyklon Freddy trifft erneut auf Mosambik

Das Zentrum des Zyklons Freddy in einer Infrarotaufnahme wenige Stunden vor seinem Landgang vor der Küste Mosambiks, am 11. März 2023 Quelle: JWTC/SATops/EUMETSAT

Der tropische Zyklon 11S Freddy macht in den nächsten Stunden seinen finalen Landgang an der Küste der Provinz Zambezia in der Republik Mosambik. Um Mittennacht des 10./11. März 2023 befand sich sein Zentrum bei den Koordinaten 18,1° südlicher Breite und 37,6° Grad östlicher Länge, 526 km Nord-nordwestlich der Insel Europa, ca. 100 östlich der Küstenstadt Quilemane. Er entwickelte Windgeschwindigkeiten von 148 km/h, in Böen bis 167 km/h, und bewegt sich mit 7 km/h in Nord-nordwestlicher Richtung direkt auf die Küste zu. Freddys Wolkenbänder haben die Küstengebiete in dieser Region bereits voll erfasst, lassen vermutlich extrem starken Regen über der Küstenregion niedergehen und er schiebt bis zu 11 Meter hohe Wellen gegen die Küste. 

Der tropische Zyklon Freddy vor der Küste Mosambiks am 11. März 2023 Quelle: NASA Worldview

Die sehr langsame Verlagerung des Zentrums des Wirbelsturms wird sich vermutlich in den nächsten Tagen zwar weiter  in Nord-nordwestliche Richtung fortsetzen, jedoch in ca. 48 Stunden in eine quasi stationäre Lage über dem Inland manifestieren, was natürlich fatal ist. 

Voraussichtliche Zugbahn Freddys in den nächsten Tagen Quelle: JWTC

Diese sehr niedrige Zuggeschwindigkeit des Tropensturms bedeutet sehr hohe Regenmengen über der Region die zu großräumigen Überflutungen führen können. Für die Küstenstadt Quelimane werden in den nächsten 5 Tagen bis zu 380 Liter Regen auf den Quadratmeter erwartet. Man wird in den nächsten Tagen sehen wie sich Freddy weiter entwickelt, über die auf der Karte des Joint Typhoon Warning Centers in Hawaii dargestellte Zugbahn des Tropensturms bestehen jedoch gewisse Unklarheiten. In der Vorhersage kann Freddy sowohl weiter ins Inland wandern, als auch zurück auf den Indischen Ozean zurückkehren. 

Update 16 Uhr

Zyklon Freddy am 11. März 2023 um 16 Uhr MEZ Quelle EUMETSAT/Earthview

Der Zyklon Freddy beginnt nun seinen dritten Landgang, in den letzten Stunden hat er sich weiter in den Küstengewässern intensiviert und erneut ein klar definiertes Auge ausgebildet, was mich etwas überrascht hat. Er erreicht nun Windgeschwindigkeiten von 175 km/h in einem ein Minutenintervall, in Böen bis 212 km/h und bewegt sich weiter in Nord-nordwestlicher Richtung mit nunmehr 2 km/h landeinwärts. Sein Zentrum befindet sich aktuell bei den Koordinaten 17,9° südlicher Breite und 37,3° Grad östlicher Länge, ca. 38 km östlich der Küstenstadt Quelimane. Winde in Sturmstärke, also 64 km/h, greifen vom Zentrum des Tropensturms im Nordwesten und Nordosten 150  bis 190 km weit ins Landesinnere aus. 

Freddys erster Landgang in Mosambik betraf die südlich gelegenen Provinzen Inhambane, Sofala, Gaza und Manica. Dort wurden ca. 72.500 Hektar landwirtschaftliche Anbauflächen partiell bzw. komplett zerstört und sind für die Erntesaison März/April verloren. Schäden an öffentlicher Infrastruktur wurden von 391 Schulen, 69 Gesundheitszentren und 695 km Straßen berichtet. Mit den jetzt zu erwartenden Schäden wird Mosambik dieses Jahr wohl auf massive internationale Hilfe angewiesen sein.