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Tropischer Zyklon Freddy

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Zyklon Freddy über dem Indischen Ozean in Zugrichtung der Insel Mauritius Quelle: JWTC/SATOPS/EUMETSAT
Zyklon Freddy am 19. Februar 2023 über dem Indischen Ozean Quelle: JWTC/SATOPS/EUMETSAT

Während über Deutschland die beiden Sturmtiefs Ulf und Volker an diesem Wochenende ziehen und den Karnevalisten mit Wind und Regen einheizen, entwickelte sich über dem Indischen Ozean der tropische Zyklon Freddy. Der Zyklon entwickelt heute Windgeschwindigkeiten von 250 km/h nahe des Augenwalls, in Böen bis 305 km/h. Um Mitternacht befand sich sein Zentrum nahe der Koordinaten 16,7°südlicher Breite und 67,0° östlicher Länge, er bewegt sich mit ca. 22 Km/h in West-Südwestlicher Richtung auf den Maskakrenen-Archipel zu. Freddy ist ein recht potenter kompakter Zyklon dessen Windbänder in Orkanstärke, also 119 km/h, ca. 55 bis 65 km vom Augenwall aus reichen. Windbänder mit Geschwindigkeiten bis 63 km/h treten bis in eine Entfernung von ca. 150 km vom Zentrum des Zyklons auf. 

Zugbahn des tropischen Zyklons Freddy Quelle: Meteo France La Reunion
Zugbahn des tropischen Zyklons Freddy Quelle: Meteo France La Reunion

 Seine höchsten Windgeschwindigkeiten wird Freddy heute Nachmittag mit ca. 260 km/h nahe des Augenwalls und in einzelnen Böen bis 314 km/h über dem offenen Ozean erreichen. Damit entspricht seine Intensität auf der Saffir-Simpson-Skala einem Hurrikan der Kategorie V. Freddy wird in den nächsten Tagen sich abschwächen, zieht aber am 20. Februar in nur 120 km mit Windgeschwindigkeiten bis 231 km/h nördlich der Insel Mauritius, am 21. Februar mit Windgeschwindigkeiten bis 210 km/h in ca. 180 km Entfernung nördlich der Insel La Reunion und wird seine Zugbahn voraussichtlich dabei nicht ändern. 

Zyklon Freddy am 20. Februar Quelle: JTWC/SATOPS/EUMETSAT
Zyklon Freddy am 20. Februar Quelle: JTWC/SATOPS/EUMETSAT

Update 20.02.2023

Das Zentrum des Zyklons Freddy befindet sich um Mitternacht am 20. Februar bei den Koordinaten 18,1° südlicher Breite und 60,7° östlicher Länge, 420 km Nord-Östlich von Port Louis, Hauptstadt der Inselrepublik Mauritius. Freddy hat sich wie erwartet leicht abgeschwächt, seine obersten Wolkenbänder haben sich erwärmt und es beginnt der langerwartete Eyewall Replacement Cycle, (Augenwallaustausch Zyklus). Ein recht interessantes thermodynamisches Phänomen bei dem sich ein neuer Augenwall hinter dem bestehenden aufbaut, nach seinem Abschluss schneidet der Neue Augenwall dem Alten von der Zufuhr von Feuchtigkeit ab, so das dieser in sich zusammenfällt. 

Update 21.02.2023

Zyklon Freddy am 21. Februar 2023 vor der Küste Madagaskars Quelle: JWTC/SATOPS/EUMETSAT
Zyklon Freddy am 21. Februar 2023 vor der Küste Madagaskars Quelle: JWTC/SATOPS/EUMETSAT

 Zyklon Freddys Zentrum befand sich am 21. Februar 2023 12 Uhr bei den Koordinaten 20,7° südlicher Breite und 49,6° östlicher Länge ca. 296 km südöstlich der Hauptstadt Antanamarivo. Der Eyewall Replacement Cycle ist beendet ließ das Auge des Wirbelsturms von 46 km auf nunmehr 6 km Durchmesser schrumpfen. Obwohl er an Kraft verloren hat entwickelt er immer noch Windgeschwindigkeiten von 185 km/h in einem 1 minütigen Intervall und vereinzelt Böen bis 231 km/h. Damit entspricht er immer noch einem Hurrikan der Kategorie III. Nach seinem Auftreffen auf Land wird er sehr schnell an Kraft verlieren und innerhalb von 24 Stunden zu einem tropischen Sturmtief herabgestuft werden das dann Windgeschwindigkeiten von 75 km/h entwickeln wird.     

Am Nachmittag des 22. Februar wird Freddy auf die Ostküste des Inselstaates Madagaskar treffen. Er wird dabei Windgeschwindigkeiten von 160-180 km/h entwickeln und ungefähr die selbe Intensität beim Auftreffen an Land erreichen wie der Zyklon Batsirai, der die selbe Küstenregion im Februar 2022 heimsuchte. Damit wird Freddy der zweite tropische Zyklon der Madagaskar in diesem Jahr treffen wird. Der erste war der tropische Zyklon Chineso, der am 19. Januar im Nordwesten des Inselstaates seinen Landgang machte. Zyklon Freddy wird zwar in den Prognosen nicht die Intensität des Super-Zyklons ENAWO aus dem Jahr 2017 erreichen, aber für umfangreiche Überflutungen und Sturmschäden sorgen. Er wird sich über Land schnell zu einem tropischen Tiefdruckgebiet entwickeln, jedoch nach der Überquerung Madagaskars über der Mosambik-Straße sich wieder zu einem tropischen Sturmtief intensivieren und letztendlich in der Region Beira in Mosambik seinen finalen Landgang machen. Er wird dabei in etwa die selbe Region treffen in der der tropische Zyklon Dineo im Jahre 2017 für schwere Überschwemmungen sorgte.  

Man wird sehen welche Schäden Zyklon Freddy anrichten wird. Im Jahr 2022 wurden ca. 200 Menschen durch die Zyklone Batsirai und Emnati getötet. Beide tropischen Wirbelstürme schädigten dabei ca. 65.000 Hektar der Reisanbauflächen und reduzierten die Reisernte des Landes um ca. 40%.  

  

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