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Gaza und kein Ende in Sicht

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Gaza und kein Ende in Sicht

Israel übertrifft sich wieder einmal selber und sein Premierminister Netanjahu möchte auch nicht, das er das Schicksal seines Vorgängers Olmert teilt, darum die Eskalation im Gazastreifen, der eigentlich vollkommen unnötig war. In 25 Tagen schaffte es die israelische Armee 1592 Palästinenser zu töten, Gratulation Israel zu dieser Ruhmestat im Namen des jüdischen Staates. Das ist zwar etwas zynisch, aber wird von der Mehrheit der israelischen Bevölkerung anscheinend so verstanden.

In Europa und besonders in Deutschland macht man sich anscheinend Sorgen über den Antisemitismus, bedenkt anscheinend nicht das dieser Konflikt wie kein anderer politisch instrumentalisiert wird: Die gute Demokratie im Kampf gegen das Schreckgespenst des politischen Islams, namens Hamas. Politiker wie Obama, Hollande, Merkel und Gauck fordern Solidarität und Sicherheit für Israel, nur vergessen sie ganz bewusst eines Israel selber verhindert dieses Ansinnen selber, es ist die Besatzungsmacht die das Westjordanland und den Gazastreifen beherrscht, letzteres ist mehr ein Freiluftgefängnis der besonderen Art und wenn es israelischen Politikern in den Sinn kommt, bombardiert man dieses als besonderes Zugeständnis an den Frieden und Sicherheit für Israel.

Für israelische Politiker gilt wohl eine einfache Wahrheit aus England: England war und ist stolz auf seine Bogenschützen, Robin Hood lässt grüßen. Vor jedem Haus einer Siedlung stand eine Zielscheibe und zeigte das Können seines Besitzers in der Handhabung des Bogens. Auf einem dieser Zielscheiben hat jeder einzelne Pfeil mitten ins Ziel getroffen. Ein neugieriger Besucher fragte den Besitzer: wie ist dies möglich? Die Antwort: „Einfach, zuerst schoss ich die Pfeile, und dann zeichnete ich Kreise rund um sie.“ In diesem Krieg macht die israelische Regierung dasselbe. Die IDF erreicht alle Ziele – aber sie verändert die ganze Zeit ihre Ziele. Am Ende wird der israelische Sieg über die Araber vollkommen sein. (eine Adaption von Uri Avnerys Text: Begegnung im Tunnel)

Israelische Politiker haben auch Recht, wenn sie verlauten lassen das sie keine Verhandlungspartner auf der Gegenseite haben oder finden können. Das ist auch vollkommen verständlich, wer will schon mit jemanden verhandeln, der sich wie Rumpelstilzchen aufführt wenn er bei seinem eigentlichen Namen genannt wird, der Faschismus ist eben doch ganz am Leben und das auch im Heiligen Lande.

Unsere Presse, wie auch die israelische Regierung behauptet die Hamas würde die Menschen im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde benutzen, oh ja wie moralisch verwerflich. So verwerflich wie Winston Churchill, als er die Bevölkerung von London dem Bombardment der deutschen Luftwaffe aussetzte und so moralisch verwerflich als die Rote Armee die Menschen Leningrades als menschliche Schutzschilde verwendete um die deutsche Wehrmacht aufzuhalten. Die Logik der Geschichte widerlegt diese Behauptungen jedoch vollkommen. Aber Israel hat bekanntlich die moralischste Armee der Welt und seine Militärrabbiner bemühen sich redlich um die Moral der kämpfenden Truppe aufrecht zu erhalten, so wie einst die christlichen Priester die Waffen der Vernichtung selig sprachen.

Letztendlich hat sich die israelische Regierung selber unter das Fallbeil gestellt, in dem es Erwartungen weckte die sie niemals erfüllen kann. Frieden und Sicherheit für Israel bedeuten eben auch, die Akzeptanz der Grenzen von 1967, die Akzeptanz der Palästinenser als Volk und auch das diese Bevölkerung eigne Interessen haben kann. Israel ist wohl das Abbild Deutschlands von 1933 bis 45 in unserer heutigen Zeit, in seiner Eigenliebe die schon an den Narzissmus erinnert der den deutschen Größenwahn einstmals zu Fall brachte und die Deutschen zur Erkenntnis brachte: Man ist doch nicht so überlegen wie einstmals gedacht.

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