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Deepwater Horizon und kein Ende

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Es ist nun über vier Jahre her das die Geschichte der größten Umweltkatastrophe in der US-Geschichte ihren Anfang nahm, das Desaster des in den USA so genannten Gulf Oil Spills. Die Explorationsplattform Deepwater Horizon wurde im Jahre 2001 von Transocean in Dienst gestellt und wurde an BP verchartert. Sie nahm ihre Arbeit am 15. Februar im Macondo-Ölfeld auf und explodierte am 22. April 2010 nach einen unkontrollierten Gasaustritt. Monatelang trat unkontrolliert Rohöl aus mehreren Quellen aus und verseuchte das Meer im Golf von Mexiko. Die Schäden für Flora und Fauna im Meer und an der Küste des Golfes sind noch lange nicht genau erforscht und keiner weiß wie groß sie sind. Die wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen US-Bundesstaaten, keiner weiß es genau. Im November 2012 akzeptierte BP die vom US-Justizministerium infolge der Ölpest auferlegte Strafe von 4,5 Mrd. US-Dollar, die höchste jemals verhängte Strafe für ein Umweltdelikt. Zusätzlich hat BP für die Bewältigung der Folgekosten der Ölpest 38,1 Mrd. Dollar Rücklagen gebildet (Stand November 2012), 14 Mrd. Dollar wurden bereits ausgezahlt.

Aber ganz zu Anfang erwarb BP am 01. März 2008 die Rechte zur Exploration von Rohstoffen im Mississippi Canyon Block 252, dem besagten Macondo-Ölfeld. Dieses liegt 66 km vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana und der Meeresboden erreicht hier schon Tiefen von 1500 Metern unter dem Meeresspiegel. Am 01. Februar 2009 veröffentlichte BP eine 52 seitige Umweltimpaktstudie, in der es hieß "unlikely that an accidental surface or subsurface oil spill would occur from the proposed activities". Am 22. Juni 2009 warnte der Ölbohrexperte Mark E. Hafle BP davor das der vorgesehene Sicherheitsverschluss wahrscheinlich bei einem Extremereignis wie einem Gasaustritt in der Tiefsee versagen würde. Am 7. Oktober 2009 begann Transocean im Auftrag von BP mit den Bohrungen im Macondo-Ölfeld. Der Hurricane Ida beschädigte die Transocean Ölplattformen bei ihrem Durchzug durch das Gebiet am 09. November 2009, so das die Explorationsplattformen zurückgezogen werden mussten. Am 15. Februar nahm die Deepwater Horizon ihre Arbeit auf, vorgesehene Bohrtiefe 5.500 Meter unter dem Meeresspiegel. Am 20. März 2010 beschädigte ein Gasaustritt den Sicherheitsverschluss. Marvin Volek, ein Haliburton-Mitarbeiter, warnte am 1. April 2010 vor einem Systemversagen bei einem erneuten Gasaustritt. Am 9. April erreicht die Bohrung eine Tiefe von 5.600 Metern, Haliburton empfiehlt eine vierfach-redunante Barriere. BP beschließt jedoch eine einfache Lösung die schneller und einfacher zu installieren ist, wohlgemerkt aus Kostengründen: 7 zu 10 Millionen US-Dollar. Am 14. April mailt der BP-Ingenieur Brian Morel: "this has been a nightmare well which has everyone all over the place." Am 17. April stellt sich ein Problem im Verschluss des Bohrloches heraus, der vorgesehene Zement stellt sich als Fehlerhaft heraus. Am 18. April wurden verschiedene Probleme mit einem nicht zu indendifizierenden Gasfluss notiert. Am 19. April stellte Haliburton den Zementverschluss des Bohrloches fertig. Am 20. April um sieben Uhr annullierte BP einen Test des Verschlusses des Bohrloches, dieser hätte BP 128.000 US-Dollar gekostet. Um 9.45 Uhr explodierte das angesammelte Gasgemisch im Bohrloch, zerstörte die Deepwater Horzion, tötete 11 Arbeiter, verletzte 17 weitere und 98 weitere Mitarbeiter konnten unverletzt die Explorationsplattform verlassen. Bis dahin kostete BP diese Ölexploration 21 Mio. US-Dollar. An Bord der Deepwater Horizon befanden sich ca. 2,65 Mio. Liter Diesel, wie die US Coast Guard am 21. April berichtete, sie befürchtete außerdem einen Austritt 1,3 Mio. Liter Rohöls pro Tag bereits an diesem Tag.

Später musste die US-Administration zugeben das bis zu 40.000 Barrel Öl (6,4 Millionen Liter, etwa 5500 Tonnen) pro Tag ins Meer fließen (1). Es dauerte 88 Tage, bis die Ölquelle in der Tiefe verschlossen werden konnte. Schätzungen gehen von insgesamt 780 Millionen Liter Rohöl aus die ausströmten, auf mehr als 1000 Kilometern Küste mussten Helfer gegen die Folgen der Katastrophe kämpfen. Unzählige Tiere starben Fische, Pelikane, Schildkröten. Fischer durften ihrer Arbeit monatelang nicht nachgehen und die Tourismusindustrie in den betroffenen Bundesstaaten lag mehr oder weniger am Boden.

Aber die eigentlichen Folgen sind für den Menschen nicht sichtbar, die macro- und microbiotischen Nahrungsgrundlagen der Meeresfauna sind beeinträchtigt (2). Die Tiefseekorallen im Golf von Mexiko haben mit erheblichen Spätfolgen des Öldesasters zu kämpfen, Delphine wurden krank, stranden an der Küste und auch eine massenhafte Vermehrung von Quallen war zu beobachten in den Folgejahren, diese profitieren von den abiotischen Verhältnissen, genauso wie einige toxischen Algenarten. Die Ölpest war in der Retroperspektive die organisierte Verantwortungslosigkeit, wie auch der damalige BP-Chef Tony Hayward vor dem entnervten Untersuchungsausschuss des House Energy and Commerce Subcommittee on Oversight and Investigations am 17. Juni 2010 eindrucksvoll demonstrierte, die Frisur blieb dank drei Wetter taft ihm erhalten (3).

(1) http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-06/oel-bp-obama

(2) http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/umweltfolgen-deepwater-horizon-schaedigt-korallen-im-golf-von-mexiko-a-824013.html

(3) http://www.heise.de/tp/artikel/32/32817/1.html

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C
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