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Die Frage des Ozons

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Größte Ausdehnung des Ozonlochs im Jahre 2010 Quelle: NASA Earth Observatory

Vor 30 Jahren ein wirklich kritisch gesehenes Thema: Das Ozonloch über der Antarktis. Aber ja es existiert noch und es gibt Grund zur Hoffnung. Immerhin die NASA sagt das es bis 2070 wohl verschwunden sein wird. Wobei ich persönlich des Begriff Ozonloch etwas irreführend empfinde, ganz verschwunden ist es ja nicht nur die Konzentration der Ozonmoleküle unter einem Wert von 220 Ozonmolekülen pro Kubikmeter gesunken. Bevor das erste Mal von einem Ozonloch 1979 gesprochen wurde, rangierten die Konzentrationen zwischen 260 und 320 Dobson-Einheiten.

Dieses Jahr erreichte die niedrigste gemessene Ozonkonzentration 114 Moleküle auf einen Kubikmeter oder 114 Dobson-Einheiten. Letztes Jahr betrug sie noch 101 Dobson-Einheiten. Nur mal zum Vergleich 1994 lag dieser Wert bei 73 Dobson-Einheiten. Was mich persönlich etwas stutzig macht letztes Jahr wurde die zweitgrößte jemals gemessene Ausdehnung des Ozonlochs registriert. Es bedeckte am 2. Oktober 2015 ein Areal von 28,2 Mio km², dieses Jahr waren es am 28. September immerhin 23 Mio. km², immerhin noch eine Fläche vergleichbar mit dem Staatsgebiet der ehemaligen Sowjetunion. Sieht man sich die Messungen der NASA genauer an fällt eines auf, sowohl die Fläche und Konzentration des Ozons scheint von Jahr zu Jahr zu fluktuieren. Wobei in den letzten Jahren die Konzentration deutlich beständiger über den Werten der 1990er und 2000er Dekade lag. Schau ich mir die Daten an, frage ich mich trotzdem haben wir die Sache mit dem Ozonloch über der Antarktis und dessen Ursachen richtig verstanden? Naturgemäß ist die Ursache für ein Ozonloch die chemischen Abbauprozesse in der Atmosphäre. Zum Teil haben diese einen natürlichen Ursprung. Den wesentlich höheren Anteil an der Entstehung eines Ozonlochs, haben die durch den Menschen verursachte Emissionen, wie besagten FCKW`s. Das in den Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) enthaltene Chlorradikal baut Ozon zu Diatomaren Sauerstoff ab und dünnt so die Ozonschicht aus. Das Problem mit den FCKW`s wurde bereits in der 70 Dekade des letzten Jahrhunderts erkannt und so das Montreal-Protokoll 1987 beschlossen und 1989 in Kraft gesetzt. Wobei die die Stoffe die danach das FCKW ersetzten zum Teil erheblich nachteilige Effekte auf unser Klima haben, ein Umstand der zum Kigali-Abkommen 2016 führte. Zum anderen führt die Entstehung des Polarwirbels in ca. 20 km Höhe in den Wintermonaten dazu, das der Luftmassenaustausch mit den umgebenden Regionen unterbrochen wird. Defacto kann sich in den Wintermonaten auf der südlichen Hemisphäre über der Antarktis kein neues Ozon bilden. In der Frühphase baut der in der Stratosphäre natürlich vorkommende Stickstoff baut das Ozon ab. Mit den sinkenden Temperaturen im Polarwirbel bilden sich Eiswolken in der Stratosphäre, an denen der bekannte Ozonabbau durch die Chlorradikalen stattfindet. Je stärker der Polarwirbel sich ausbildet umso größer die Fläche des Ozonlochs, ob hier sich hier bereits der Klimawandel bemerkbar macht, ist meines Wissens nach letztendlich noch nicht geklärt. Aber das entstehen und vergehen des Polarwirbels könnte die Größe des Ozonlochs der letzten Jahre erklären.

Einen weiteren natürlichen Verursacher stellen Vulkanausbrüche dar, bei denen es zu einem erheblichen Ausstoß Ozon schädigender Gase kommt, wobei Bromverbindungen entweichen, die die Ozonschicht weiter schädigen können. Im letzten Jahr eruptierte der Calbuco in Chile und dieses Jahr waren es drei namenlose Vulkane auf den Süd-Sandwich-Inseln, die ihren Beitrag zur Ausdehnung des Ozonlochs leisteten. Aber wie gesagt langfristig wird die NASA wohl Recht behalten und sich das Ozonloch wohl schließen, aber bis dahin werden wir wohl noch einige Überraschungen erleben. Nur einmal zu Vergleich, über der nördlichen Hemisphäre erleben wir gerade eine solche Überraschung. Im Winter 2015/16 wurde eine sehr starke Ausdünnung des Ozons über Teilen Europas und der Arktis beobachtet.

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