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Klimawandel, oder was für ein trocknes Frühjahr

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Entwicklung der Kohlendioxidgehaltes der Athmosphäre Quelle: NASA
Entwicklung der Kohlendioxidgehaltes der Athmosphäre Quelle: NASA

Dieses Frühjahr ist besonders trocken, in Gera fielen im Mai erst 9 Liter Niederschlag vom Himmel. Naja der April war da schon etwas normaler, mit einer Durchschnittstemperatur von 8,1°C blieben wir hier im Durchschnitt, mit 44,4 Liter Niederschlag fiel sogar etwas zu viel, jedoch die Sonnenscheindauer betrug 214,9 Stunden, das heißt wenn Niederschlag fiel dann heftig. Dafür war der März nun wiederum zu trocken. Die Durchschnittstemperatur lag mit 4,8°C +0,9° zu hoch, mit 32,7 Liter fielen gerade einmal 76% des langjährigen Durchschnitts und mit 137,6 Sonnenstunden bekamen wir glatte 20% mehr Sonne als im langjährigen Durchschnitt von 1981 bis 2010. Nimmt man den Winter noch hinzu fällt eines auf, irgendwie wird es trockner und wärmer. Nimmt man die Vergleichsperiode von 1981-2010 war der Winter mit 1,5°C, rund +1,3° zu warm, es fielen 86,6 Liter Niederschlag, da entspricht 74% des Durchschnitts und mit 186,5 Sonnenstunden erreichten wir 91%. Verändert man die Vergleichsperiode auf die Jahre von 1960-1990 stellt man eines fest, dieser Winter war zu dieser Vergleichsperiode immerhin um 2°C zu warm, es fielen auch nur 69% des Niederschlags, jedoch die Sonnenscheindauer war ungefähr gleich. Also Fakt ist gibt einen Klimawandel, denn die Treibhausgasemissionen nehmen immer weiter zu und erreichte im März 2015 der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre einen Wert von 400,85 ppm. Laut NASA ist es der höchste Wert der letzten 800.000 Jahre.

Das das Wetter bei uns etwas unbeständiger werden könnte zeigte der Freitag in der Schweiz, es gab einen heftigen Wintereinbruch der zu zahlreichen Sperrungen von Pässen führte. Im Berner Oberland und in der Zentralschweiz lag die Schneefallgrenze zum Teil unterhalb von 1000 Metern. So wurden der Oberalp-, Klausen-, Albula-, San Bernardino- und Gotthardpass wieder gesperrt. Erst letzten Mittwoch wurde am Gottardpass die Wintersperre aufgehoben. Auf der wichtigen Verbindung von Göschenen nach Andermatt kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen durch den Schneefall. Am 16. Mai ging es dann wieder steil Aufwärts mit den Temperaturen, so wurden im Schweizer Mittelland verbreitet über 20 Grad gemessen, nach dem am Freitagnachmittag die Temperaturen sich dort nur noch bei der 5-Grad-Marke bewegten.(1)

(1)http://www.meteoschweiz.admin.ch/home/aktuell/meteoschweiz-blog.subpage.html/de/data/blogs/2015/5/viel-niederschlag-und-temperatursturz.html

Noul erreicht die Philippinen Quelle: NASA
Noul erreicht die Philippinen Quelle: NASA

Aus der anderen Seite der Erde sieht es ebenso aus, der erste atlantische Hurrikane Namens Ana machte ihren Landgang am 10. Mai an der Küste des US-Bundestaates Carolina. Eigentlich beginnt die Hurrikanesaison erst am 1. Juni. Okay Ana war kein besonders schwerer Orkan, sie erreichte nur Windgeschwindigkeiten von 74 km/h, aber Ana bestätigt doch einen Trend der weltweit beobachtet wird: Stürme nehmen zu. Aber auf der anderen Seite erreichte in den letzten 9 Jahren kein Major-Hurrikane der Kategorie 3 und höher die Küsten der USA mehr.

Aber anscheinend nehmen Sturmtiefs in ihrer Anzahl regional gesehen zu. Ein Blick auf den Pazifik zeigt dieses wohl am deutlichsten. In der ersten Mai-Woche nahm der Taifun Noul (Dodong) die Philippinen aufs Korn. Noul erreichte immerhin am 8. Mai Windgeschwindigkeiten von 185 km/h, intensivierte sich am 9. Mai zu einem Taifun der Kategorie 4 und machte seinen ersten Landgang am 10. Mai auf der Insel Luzon. Noul erreichte immerhin kurz vor seinem Landgang Windgeschwindigkeiten von 315 km/h und er war bereits der zweite Super-Taifun der Saison. Am 6. Mai folgte Noul das Sturmtief 93 W, welches am 9. Mai den Namen Dolphin erhielt und das siebte tropische Sturmtief der Saison 2015 wurde. Update: 23.05.: Dolphin entwickelte sich bis zum 16. Mai zum dritten Super-Taifun der Saison, er erreichte immerhin Windgeschwindigkeiten von über 257 km/h. Damit wurde die Taifunsaison 2015 zur bisher sturmreichsten im nordwestlichen Pazifik seit 1971, nicht nur in der Anzahl der Stürme sondern auch in der ihrer intensität.(2)(3)(4)(5)

Ich würde es mal so ausdrücken unser recht trockenes Frühjahr in Thüringen und die extremen Wettererscheinungen, wie Sturmtief Niklas oder den Windhosen in Norddeutschland der letzten Woche korreliert durchaus mit dem Klimawandel, der weltweit zu beobachten ist. Das Wetter im allgemeinen scheint zu Extremereignissen zu neigen wenn es ein neues Gleichgewicht erreichen will. In Kalifornien und dem Südwesten der USA herrscht immerhin eine extreme dreijährige Trockenheit, auf der anderen Seite des Pazifiks sausen mehr Taifune und tropischen Sturmtiefs auf Ost- und Südostasien zu. In der Antarktis zerbricht langsam aber sicher das Larsen B Eisschelf, so das es bis 2020 vielleicht komplett verschwunden ist. Also es verändert sich etwas und mal sehen was dieses Jahr noch für Überraschungen bereit hält.

(2) http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=85864&src=fb

(3)http://www.nasa.gov/feature/goddard/noul-northwest-pacific-ocean

(4) http://www.nasa.gov/feature/dolphin-was-07wsystem-93w-nw-pacific-ocean/

(5)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=85851&src=fb

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