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Bárðarbunga Update

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Infrarotaufnahme des Lavafeldes Quelle NASA
Infrarotaufnahme des Lavafeldes Quelle NASA

Der Bárðarbunga rumort und spuckt fleißig Lava seit Ende August, die sogenannte Spalteneruption setzt sich weiter fort, sie ist spektakulär und Satelliten beobachten sie. Sie liefern vom Ausbruch im Holuhraun-Lavafeld Fotos die es in sich haben und sie lassen erahnen wie gewaltig die Lavafontänen sein müssen. Das neugeschaffene Lavafeld ist groß und bedeckt mittlerweile eine Fläche die der dreifachen Fläche des Geraers Stadtwaldes entspricht. Jedoch bis auf den Anstieg der SO² Konzentration am 23. September hat der Bárðarbunga in Mitteleuropa wenig Schlagzeilen gemacht.

Was mich besonders beeindruckt sind die hohe Anzahl an Erdbeben die mit der Spalteneruption einhergehen, insgesamt wurden seit dem 16. August ca. 25.000 Erdbeben registriert, in normalen Jahren werden auf ganz Island 10 bis 12.000 Erdbeben gemessen. Allein gestern, 3. Oktober, wurden sieben Erdbeben gemessen die größer als Magnitude 3,0 auf der Richterskala waren, das größte um 13:48 mit Magnitude 4,8. Das Zentrum der Erdbebenaktivität scheint sich um den nördlichen Teil der Caldera und rund um die Spalteneruption zu konzentrieren. Der Output von Schwefeldioxid wird vom Iclandic Metoffice mit täglich 35.000 Tonnen angegeben. Diese Menge wird größtenteils von den derzeit vorherrschenden Windsystemen in östlich und nördliche Richtung getrieben.

Größe des Lavafeldes am 30. September
Größe des Lavafeldes am 30. September

Jedoch die Konzentration von Schwefeldioxid konnte mancherorten mit über 2.000 Mikrogramm pro Liter gemessen werden, was schon lebensgefährlich sein kann. Die in Deutschland geltenden gesetzlichen Obergrenzen liegen bei 200 Mikrogramm pro Liter. Die Größe des Lavafeldes vergrößert sich kontinuierlich, so wurden allein ein Zuwachs von zwei Quadratkilometer vom 29. auf den 30. September vermeldet. Mit 48,2 km² bedeckte das Lavafeld am 30. September immerhin ein Gebiet, das wie gesagt die dreifache Größe des Landschaftsschutzgebietes Geraer Stadtwald (15,75 km²) bedeckt. Es wird daher angenommen das der Lavaoutput der Spalteneruption weiter auf diesem Niveau bleiben wird. Am 22. September gab man den Output mit 250 bis 350 m³ pro Sekunde an, den gesamten Output an Lava wurde zu diesem Zeitpunkt mit 0,5 bis 0,6 km³, seit Beginn des Ausbruches, angegeben. Dies deckt sich auch mit dem Einsinken der südlich gelegenen Bárðarbunga-Caldera, dieses Einsinken wurde am 24. September mit 27 bis 28 Meter angegeben, zum Vergleich vor Beginn der Aktivität am 16. August(1)(2). Dieses wird als Anzeichen gewertet das die Magmakammer sich leert, jedoch weiß niemand genau wie groß diese nun ist. Ein großer Ausbruch der wesentlich größeren Caldera-Kraters kann letztendlich nicht ausgeschlossen werden, spannend bleibt es.

(1)http://en.vedur.is/media/jar/myndsafn/Factsheet_Bardarbunga_20140924.pdf

(2)http://en.vedur.is/media/jar/myndsafn/Factsheet_Bardarbunga_20140922.pdf

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