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Hurrikane Matthew, das danach

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Bevor und Danach, bei Flagler Beach, FL schwemmte die Sturmflut eine 5,2 Meter hohe Sanddüne weg. Der Highway A1A brach teilweise ein. Quelle: Public Domain
Bevor und Danach, bei Flagler Beach, FL schwemmte die Sturmflut eine 5,2 Meter hohe Sanddüne weg. Der Highway A1A brach teilweise ein. Quelle: Public Domain

Eigentlich finde ich es erstaunlich wie schnell Hurrikane Matthew aus den Medien verschwand, als er das nordamerikanische Festland verließ. Dabei gibt es auch einige Dinge die während des Hurrikans passierten und langfristige Auswirkungen haben, die aber derzeitig in den Medien fast keine oder nur geringe Resonanz finden. Nimmt man nur einmal das am Beispiel der USA, Matthew`s zog immerhin entlang der Südostküste von Florida bis nach North Carolina. Sein Zentrum lag dabei immer über dem Ozean und er bewegte entsprechend seiner Hurrikanestärke viel Wasser. Dem entsprechend groß sind die Veränderungen an der Südostküste der USA. Hurrikane Matthew erzeugte an dieser Sturmfluten die im Schnitt einem bis drei Meter über der normalen Wasserhöchststand bei Flut lagen. Auf offener See, auf der Höhe von Cape Caneveral, wurden Wellenhöhen von über neun Metern gemessen.

Allein in Florida überspülte Matthew 64 Kilometer der Küstenlinie, in Georgia waren es 52 km, in South Carolina waren es 121 km zu meist in dünn besiedelten Gebieten. North Carolina traf vor allem Matthews intensive Sturmfronten die im Landesinneren bis 30 mm Niederschlag niedergehen ließen, zu Überschwemmungen führten und letztendlich 10 Menschen das Leben kosteten.

Die Küste von Georgia, South Carolina, North Carolina 10 Tage nach Matthew, gut erkennbar die enormen Sedimentausschwemmungen im Mündungsbereich der Flüsse Quelle: NASA Earth Observatory
Die Küste von Georgia, South Carolina, North Carolina 10 Tage nach Matthew, gut erkennbar die enormen Sedimentausschwemmungen im Mündungsbereich der Flüsse Quelle: NASA Earth Observatory

Die Schäden entlang der Südostküste der USA lassen sich wahrscheinlich nicht genau beziffern, wie will man eine verschwundene Sanddüne und deren Auswirkungen fiskalisch taxieren? Aber erstaunlich finde ich es immer wie sehr diese Naturgewalten uns faszinieren und die Zeit nach dem Ereignis dann aber nahezu keine große Rolle mehr spielt. Nimmt man zum Beispiel Haiti, dem ärmsten Land Lateinamerikas. Nun gut, als Hurrikane Matthew über das Land hinweg rollte überschlugen sich die Medien und nun, Ende November, findet sich Haiti auf den hinteren Rängen der Aufmerksamkeit wieder. Das obwohl immer noch 1,4 Mio. Menschen dort auf humanitäre Hilfen angewiesen sind. Laut der OCHA sind 806.000 Personen auf dringende Lebensmittelhilfen angewiesen. Die UN-Organisationen veranschlagten 139 Mio. US-Dollar in diesem Jahr um entsprechende Hilfe in Haiti leisten zu können. Es sind aber bis 25. November nur 46 Mio. US-Dollar an Zahlungen aus den Reihen der Staatengemeinschaft eingegangen. Das es nicht allein um Lebensmittelhilfe, sondern auch um medizinische Hilfe geht sollte eigentlich klar sein. In den betroffenen Provinzen Haitis wurden allein vom 1. Oktober bis 25. November über 6.000 Cholera-Erkrankte befürchtet. Desweiteren zerstörte Matthew über 700 Schulen, dem entsprechend sind über 100.000 Kinder und Jugendliche auf Hilfen für ihre Schulbildung derzeitig angewiesen.

Das dieses Thema uns in der nächsten Zeit weiter beschäftigen wird sollte klar sein, ich werde auf jeden Fall dran bleiben.

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