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CIA Best Practices in Counterinsurgency

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Ja so lautet eine CIA interne Studie die am 18. Dezember auf Wikileaks veröffentlicht wurde, der Name sagt eigentlich schon alles um was es geht: Die besten Methoden zur Aufstandsbekämpfung. Der Focus der Studie liegt auf dem high-value targeting (HVT), also der Bedeutung und dem Ausschalten von Führungspersönlichkeiten. Die Studie ist als geheim eingestuft und es wurden die Fälle von Afghanistan (2001-heute), Algeria (1954-62), Kolumbien (2002-heute), Irak (2004-heute), Israel (1972 bis heute), Peru (1980-99), Nordirland (1969-98) und Sri Lanka (1983- Mai 2009) untersucht. Zusätzlich wurden Beispiele aus dem russischen Tschetschenienkrieg 1999-2012, Libyen, Pakistan und Thailand untersucht.

Die Studie untersucht dabei sowohl die positiven, wie auch negativen Effekte der sogenannten Neutralisierung von Führungspersönlichkeiten. Eine der zentralen Erkenntnisse der Studie ist, dass die Ermordung von sogenannten „hochwertigen Zielen“ langfristig meistens nicht die gewünschten Resultate erbringen. Als Beispiel werden die geringen positiven Effekte solcher Operationen in Afghanistan gegen die Taliban bewertet. Gründe hierfür sind unteranderem die dezentrale Führungsstruktur der Organisation der Taliban genannt.

Positive Effekte hatten dahingehend die “gezielten Tötungen” der FARC-Führer Raúl Reyes und Iván Rios sowie der HAMAS Gründer Scheich Ahmed Yassin und Abdel Aziz da sie als „demoralisierende Schläge mit bemerkbarer Wirkung“ für die jeweiligen Organisationen bewertet werden. Einschränkend gibt die Studie an, das die positiven Effekte nur von kurzer Dauer waren. Yassin und Aziz werden heute meines Wissens von Hamas-Anhängern als Märtyrer verehrt. Laut der Studie hatte lediglich die Gefangennahme des Gründers des peruanischen Leuchtenden Pfades Abimael Guzman 1992 eine nahezu zerstörerische Wirkung auf die Organisation gehabt.

Auch der Faktor Unterstützung durch ausländische Staaten und Organisationen wurde dabei beleuchtet. So wird die Umorientierung der malaysischen Politik 1998 der Erfolg der Thailänder bei der Bekämpfung der Patani United Liberation Organization (PULO) hervorgehoben. Der Verlust des Rückzugsgebietes führte zur Neutralisierung des militärischen Arms der PULO. Jedoch spaltete sich die PULO im gleichen Jahr und die Barisan Revolusi Nasional-Coordinate entstand, diese hat eine dezentrale Struktur was nun wiederum die militärische Bekämpfung erschwerte. Die positiven Effekte der Neutralisierung kehrten sich mehr oder weniger um.

Doch trotz der geringen langfristigen Erfolge die das Töten von Führungspersönlichkeiten erbrachte, argumentieren die Autoren, dass die Tötung von “hochwertigen Zielen“ vorzuziehen ist vor einer Gefangennahme. Gefangene „Ziele“ werden laut der Studie oft zu Ikonen des Widerstandes während ihres Gefängnis-Aufenthaltes. Diese Bewertung ist besonders interessant, nämlich in Bezug auf den Verfassungsstaat USA selber. Immerhin stehen die Best Practices in Counterinsurgency auch in einem direkten Zusammenhang mit den besonderen CIA-Verhör- und Foltermethoden, die in Irak und Afghanistan ebenso angewandt wurden. Auch interessant ist das die Studie 2009 erstellt wurde und seit 2009 konnte man eine Intensivierung des Drohnenkrieges der USA in Afghanistan und Pakistan beobachten. Wie ich meine ist diese Intensivierung des Drohnenkrieges durch die Obama-Administration auch eine Reaktion auf die Studie CIA Best Practices in Counterinsurgency.

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