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Reise der Zyklone Teil 2

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Aufnahme der Windgeschwindigkeiten von Nathan, in rot die über 68 km/h Quelle: NASA JPL, Doug Tyler
Aufnahme der Windgeschwindigkeiten von Nathan, in rot die über 68 km/h Quelle: NASA JPL, Doug Tyler

Im ersten Teil schrieb ich über das Sturmtief Bavi und über den Zyklon der Kategorie 5, Pam. Nun aber kommt Nathan an die Reihe, die Zweiteilung hat seinen guten Grund Nathan ist immerhin seit 11. März aktiv und dementsprechend gibt es viel zu schreiben und Nathan hat es in sich, nicht so sehr in seiner Stärke sondern in seiner Ausdauer.

Nathan bildete sich am 10. März als ein tropisches Sturmtief in den Küstengewässern der York-Halbinsel in der Korallensee, sein Zentrum wurde um 15 Uhr Weltzeit bei 13.4 Grad südlicher Breite und 146.1 Grad östlicher Länge, 392 Kilometer nördlich der Hauptstand, des Bundesstaates Queensland, Cairns lokalisiert. Er bewegte sich mit 7,4 km/h nach Nordwesten und erreichte Windgeschwindigkeiten von 83 km/h. Seine Regenmengen waren beachtlich, so wurden Unwetterwarnungen für die Region von Coen bis Port Douglas herausgegeben, der Lockhart River stand seit diesem Zeitpunkt unter besonderer Beobachtung der Behörden. Bereits an diesem Tag wurde vom Australian Bureau of Meteorology in den Vorhersagen der Zugbahn von Nathan ein zyklonischer Bogen vorausgesagt, welcher sich in den nächsten Tagen bestätigen sollte.

Nathan am 12. März Quelle: NASA
Nathan am 12. März Quelle: NASA

Am 12. März befand sich Nathans Zentrum bei 13.8 Grad Südlicher Breite und 145.0 Grad östlicher Länge, 65 km nordöstlich Cape Melville und 190 Kilometer nördlich von Cooktown, seine Windgeschwindigkeiten erreichten südöstlich des Zentrums bereits 100 km/h. Seine Auswirkungen waren auf der gesamten York-Halbinsel zu spüren und er bewegte sich sehr langsam mit 4 km/h in nördlicher Richtung und begann langsam den cyclonic Loop.

Am 13. März um 15 Uhr Weltzeit befand sich Nathans Zentrum bei 13.1 Grad südlicher Breite und 145.5 grad östlicher Länge, 424 Kilometer nördlich von Cairns. Er bewegte sich mit 4 km/h in Richtung nord-Nordost und entwickelte Windgeschwindigkeiten von 102 km/h. Das Australian Bureau of Meteorology gab Unwetterwarnungen für die Region vom Lockhart River bis Cape Flattery heraus.

Am 16. März befand sich Nathans Zentrum ca. 479 km Nord-Nordost von Cairns entfernt, bei 14.3 Grad südlicher Breite und 150.2 Grad östlicher Länge, er entwickelte weiterhin Windgeschwindigkeiten von 102 km/h und beschrieb weiterhin den cyclonic Loop diesmal bewegte er sich mit 4 km/h in südöstliche Richtung. Die Höhen der Gewitterwolken im südlichen Zentrum erreichten 16 km und ließen auf ein großes Potenzial für Niederschläge schließen. Eine sich langsam voranschreitende Konsolidierung der Tiefdruckzirkulation im Osten der Konvektionsströmung war zu beobachten, soll heißen das Nathan sich verstärken wird.

Nathans Wolkenhöhen und Niederschläge am 18. März Quelle: NASA/JAXA/SSAI, Hal Pierce
Nathans Wolkenhöhen und Niederschläge am 18. März Quelle: NASA/JAXA/SSAI, Hal Pierce

Am 17. März um 9 Uhr Weltzeit befand sich das Zentrum des Zyklons bei 14.6 Grad südlicher Breite und 149.5 Grad östlicher Länge ca. 470 km Nord-Nordost von Cairns und bewegte sich mit 4 km/h weiter in süd-südöstlicher Richtung. Nathan entwickelte über der Korallensee nun Windgeschwindigkeiten von 84 km/h, Satellitenbeobachtungen registrierten jedoch das sich die Gewitterwolken im südlichen Zentrum auseinanderdrifteten und sich verstärken, die an der Wolkenobergrenzen gemessenen Temperatur lag bei -52°Celsius.

Am 18. März lag Nathans Zentrum 14.9 Grad südlicher Breite und 148.9 Grad östlicher Länge, ca. 416,7 km Nord-Nordost von Cairns. Nathan erreichte nun Orkanstärke mit Winden von 120,4 km/h, es wurden Wellenhöhen von 6,7 Meter gemessen und im Zentrum von Nathan hatte sich ein 9,7 km im Durchmesser weites Auge ausgebildet. Die Gewitterwolken in der Augenwand errichten eine Höhe von 13 km und es wurden 119 mm Niederschlag östlich des Auges gemessen. Das Australian Bureau of Meteorology erwartete das Nathan sich weiter verstärken würde und am nächsten Tag seinen Landgang macht.

Am 19. März um 9 Uhr Weltzeit lag Nathans Zentrum bei 14.7 südlicher Breite und 146.9 Grad östlicher Länge, ca. 270,4 km Nord-Nordost von Cairns. Nathan's maximale Windgeschwindigkeiten wurden mit 166,7 km/h gemessen. Das Auge des Zyklons hatte sich weiter ausgeprägt, sein Durchmesser lag nun bei 27,7 km. Windgeschwindigkeiten mit Orkanstärke wurden in einem Radius von 60 km um das Auge gemessen, Windgeschwindigkeiten die einem tropischen Sturm entsprechen wurden in einem Radius von 150 km um das Auge registriert. Nathan hatte sich zu einem recht kompakten Zyklon der Kategorie 2 entwickelt.

Nathan am 21. März über dem Golf von Carpentaria Quelle: NASA
Nathan am 21. März über dem Golf von Carpentaria Quelle: NASA

Nathan machte seinen ersten Landgang am 19. März um 22:00 Weltzeit oder am 20. März 4 Uhr lokaler Zeit zwischen Cape Flattery und Cape Melville auf der York-Halbinsel im nördlichen Queensland. Am 20. März um 9 Uhr wurde das Zentrum des Zyklons bei 14,5 Grad südlicher Breite und 143,2 Grad östlicher Länge, ca. 385,2 km nordwestlich von Cairns, registriert. In dieser Zeit bewegte sich Nathan nun in westlicher Richtung mit 16,6 km/h. Seine maximalen Windgeschwindigkeiten lagen nun über Land bei 138,9 km/h und Nathan sollte sich weiter abschwächen. Bereits drei Stunden später teilte das Australian Bureau of Meteorology mit das sich seine maximalen Windgeschwindigkeiten auf 75 km/h reduziert haben, seine Zugrichtung lag weiter in westlicher Richtung dem Golf von Carpentaria entgegen, nun jedoch mit flotten 18 km/h.

Am 21. März zog Nathan über den Golf von Carpentaria und erreichte am 22. März die Northern Territories in der Region Arnhemland, einem Selbstverwaltungsgebiet der Aborigines und mit 97.000 km² etwas größer als Portugal. Am 23. März wurde Nathans Zentrum um 4:35 Weltzeit über der nördlichsten Landzunge der Northern Territories gesichtet. Um 9 Uhr Weltzeit lag Nathan's Zentrum bei 11,4 Grad südlicher Breite und 134,1 Grad östlicher Länge, 389 km Ost-Nordost von Darwin. Nathan bewegte sich nun Westwärts mit 11 km/h und seine maximalen Windgeschwindigkeiten erreichten wieder 120,4 km/h, dementsprechend ein Zyklon der Kategorie eins. Unwetterwarnungen galten für die Regionen von Milingimbi bis Cape Don und Point Stuart, inklusive der Croker- und Goulburn Islands, Gunbalanya, Jabiru und Maningrida. Am Nachmittag bewegte sich Nathan entlang einer Tiefdruckrinne, einer Grenzschicht die das permanente Hochdruckgebiet über Australiens Wüsten im Norden begrenzte. Durch den Einfluss Nathans wurde diese Grenzschicht nach Süden verlagert.

Nathan als normales Tiefdruckgebiet am 25. März Quelle:NASA
Nathan als normales Tiefdruckgebiet am 25. März Quelle:NASA

Am 24. März bewegte sich Nathan über Land und begann sich abzuschwächen, maximale Windgeschwindigkeiten lagen am Morgen noch bei 120,7 km/h, schwächten sich im Laufe des Tages auf 55,8 km/h ab. Nathan brachte der Region an der Arafura See heftige Niederschläge. Die Gewitterwolken erreichten Höhen von 15,5 km. Sein Zentrum lag bei 12,5 Grad südlicher Breite und 132,4 Grad östlicher Länge, 163 km östlich von Darwin. Er bewegte sich mit 12,9 km/h im süd-südwestliche Richtung. Am 25. März schwächte sich Nathan weiter ab, brachte jedoch heftige Niederschläge, so wurden 261 mm Niederschlag bei Fanny Creek und 208 mm bei Snowdrop Creek innerhalb von 24 Stunden gemessen. Für den 26. März wurde vorausgesagt das Nathan endgültig die Landmasse Australiens verlässt und auf die Timor-See ziehen wird. Im Resümee lässt sich sagen das Nathan über 17 Tage lang aktiv war, eine Wegstrecke von über 4000 Kilometern zurücklegte und wohl einer der beeindruckensten tropischen Zyklone über Australien war.

Das tropische Zyklone aber auch eine recht kurze Lebensdauer haben können bewies der 20. tropische Zyklon dieser Saison, Zyklon Reuben. Dieser entwickelte sich am 21. März südöstlich von Fiji. Er erreichte Windgeschwindigkeiten von 83 km/h, geriet aber am 22. März in eine Windscherung die seine Entwicklung hemmte und innerhalb von zwei Tagen auflösen sollte.

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