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Jetzt kommt Joe!

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Am 20. Januar 2021 wurde Joseph Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt und Ich persönlich nicht in den Jubelchor mit einstimmen konnte. 10 Stunden Live-Übertragung auf Phönix war dann doch etwas zu fett für meinen Geschmack. Irgendwie hätte man auch meinen können das die Bundesrepublik der 51. Bundesstaat der USA oder das sechste unmittelbar abhängige US-Unionsterritorium geworden ist. Die Amtseinführung unserer Bundeskanzler/in oder Bundespräsidenten wurden in der Vergangenheit mit weniger Medieninteresse begleitet, aber naja. Vielleicht lags ja auch an den ganzen Pomp und Gloria der da zur Schau gestellt wurde, Lady Gaga trällerte "The Star-Spangled Banner" und Amanda Gorman trug das Gedicht "The Hill we climb" vor, das sie extra für Joe Biden geschrieben hat. Welch Ironie ein 78 Jähriger der einen Hügel besteigt, da fiel mir der Song "Atemlos" ein. Aber immerhin vier Jahre Donald J. Trump waren schon eine eher belastende Erfahrung und sind jetzt vorüber, aber wird der mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Joseph Biden es viel besser machen?

Also da habe ich meine Zweifel, immerhin war er Vizepräsident in der Obama-Administration von 2009-2017 und die zündelte bekanntlich nicht nur in Lybien, Ukraine oder dem Jemen, sondern stärkte die NSA-Abhörprogramme weltweit, ließ Julian Assange und Edward Snowden zu Staatsfeinden erklären, führte illegale Tötungen im Ausland durch und rührte keinen Finger als in Bahrain 2011 der arabische Frühling nieder geschlagen oder als 2013 der demokratisch gewählte ägyptische Präsident Mursi vom Militär weggeputscht wurde. Überall bei diesen Entscheidungen mit von der Partie war Joseph Biden, nun von dieser Warte aus betrachtet dürften eher universelle Themen wie Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie weiterhin den politischen Interessen der Biden-Administration zum Opfer fallen bzw. Moralisiert werden. Die sogenannten Black Sites der CIA werden auch weiter bestehen bleiben.  

Sicherlich werden sich unter Joseph Biden die transatlantischen Beziehungen verbessern, die NATO gestärkt und vielleicht TTIP reaktiviert werden, also die EU-Europa noch näher an die USA angebunden. Nur genauso darf man die weitergehende Eiszeit in den Beziehungen zu Russland und China erwarten. Es wird auch unter Joseph Biden zu einem weitergehenden Dominanz-Gebaren der westlichen Allianz unter US-Führung kommen. The War on Terror und der War on Drugs, also diese endlosen wohl eher hirnrissige zur Schau Stellung der Military Capabilitys der sogenannten Supermacht oder global power werden wohl weiter gehen und der Verteidigungshaushalt wird bestimmt nicht kleiner werden. So wie ich die Sache sehe werden die Worte Abrüstung oder Rüstungskontrolle wohl eher Fremdworte für die Biden-Administration bleiben. Naja dem steht ja bekanntlich die deutsche Regierung im nichts nach, ein neuer Ural-Bomber soll beschafft werden und die Verteidigungsausgaben auf 2% des BIP gesteigert werden, getreu dem Motto Vom Frieden reden, zum Kriege rüsten. Vielleicht wollen unsere konservativen Eliten die Niederlage im Zweiten Weltkrieg doch noch zu ihren Gunsten in einen Sieg wenden, wer weiß schon warum Putins Russland das neue Mega-Feindbild unserer politischen Eliten geworden ist. Moskau erobert Mission Accomplished mein Führer, vielleicht hängt ja doch ein Bild des Führers der freien Welt über den Betten unserer Transatlantiker? Wer weiß das schon? Die haben eben auch ihre Privatsphäre, die ich ihnen gönne. 

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