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Ein paar Zahlen und Fakten

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Anfang September veröffentlichte das UNHCR folgende Zahlen: derzeitig sind 4.088.099 syrische Flüchtlinge sind in den Ländern rund um Syrien als Flüchtlinge registriert, darunter 1.938.999 in der Türkei, 1.113.941 im Libanon, 629.266 in Jordanien, 249.463 im Irak, 132.375 in Ägypten und 24.055 in den Ländern Nordafrikas. Nur zwölf Prozent der Flüchtlinge in der Region leben in formellen Flüchtlingscamps.

70 Prozent der syrischen Flüchtlingshaushalte im Libanon leben weit unterhalb der nationalen Armutsgrenze, ein Wert der im Vorjahr noch bei 50 Prozent lag. Die Flüchtlinge müssen betteln, sich verschulden und ihre Kinder von der Schule nehmen. Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) musste in diesem Monat 229.000 Flüchtlingen in Jordanien ihre Nahrungsmittelhilfe streichen. Diese erneute Lebensmittelkürzungen in dieser Region, ist auf fehlende Finanzierungsmittel zurückzuführen. Außerdem stand im Global Report 2014 das ca. 12,4 Mio. Syrer auf humanitäre Hilfe angewiesen waren und das 7,6 Millionen innerhalb Syriens vertrieben wurden bzw. auf der Flucht waren.

Ein weiterer Brennpunkt bildet der Irak, laut UNHCR waren 2014 innerhalb des Iraks ca. 3,59 Mio. Menschen als Flüchtlinge registriert, weitere 200.000 befanden sich außerhalb der Landesgrenzen. Im Jemen befinden sich innerhalb des Landes etwa 330.000 Personen auf der Flucht, weitere 248.000 Flüchtlinge aus Afrika wurden im Lande registriert. Das Paradoxe an dieser Situation ist die Jeminiten können nicht in die Nachbarländer fliehen, zudem ist der Jemen ein Zielpunkt für Flüchtlinge aus Afrika. In Libyen wurden in 2014 rund 400.000 Binnenvertriebene gezählt und ca. 37.000 asylsuchende Flüchtlinge vom UNHCR registriert.

Sieht man sich die Finanzierung der UNHCR-Programme für den Nahen und mittleren Osten und Nordafrika einmal an, so wurde ein Bedarf von 1,6 Mrd. US-Dollar für 2014 angemeldet, jedoch nur 1,2 Mrd. Dollar wurden dem UNHCR zur Verfügung gestellt. Deutschland beteiligte sich in 2014 mit gerade einmal 76 Mio. Dollar an der Finanzierung der UNHCR-Programme für den nahen und mittleren Osten und Nordafrika. Die Europäische Union zahlte 166 Mio., Österreich 1,38 Mio., Kroatien 48 tsd., Tschechien 159 tsd., Dänemark 8,3 Mio., Estland 227 tsd., Griechenland 68 tsd., Ungarn 54 tsd., Irland 2,5 Mio., Italien 4,5 Mio., Polen 210 tsd., Niederlande 19,8 Mio., Großbritannien 45 Mio. US-Dollar an das UNHCR. Vielfach wird den arabischen Staaten in der Öffentlichkeit vorgeworfen sich nicht an der Finanzierung zu beteiligen, dabei zahlte Saudi Arabien 91 Mio., Kuweit 88 Mio., Katar 18,7 Mio. und die Vereinigten Arabischen Emirate 4,5 Mio. US-Dollar an das UNHCR. Größter Finanzier der UNHCR-Programme für den nahen und Mittleren Osten und Nordafrika ist im übrigen die USA mit 460 Mio. Dollar. Vor diesem Hintergrund brauch sich eigentlich niemand zu wundern das die Flüchtlinge nicht mehr auf die Hilfe warten wollten und sich aufmachten in die EU, zumal die Finanzierung der UNHCR-Programme in diesem Jahr weiter gesenkt wurde seitens der Geberstaaten.

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