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Klimawandel, im September geht es weiter Teil 2

Veröffentlicht am von Gerald Tauber

Die Eruption des Bardarbunga
Die Eruption des Bardarbunga

Während im September die nächste Jahrhundertflut über das nördliche Pakistan und Indien hereinbrach, herrschte in Westafrika relative Trockenheit, gepaart mit extremen Niederschlägen in einzelnen Regionen. Im nördlichen Senegal herrscht eine regional begrenzte abnormale Trockenheit, in weiten Teilen der Sahelzone unterdurchschnittliche Niederschläge und im östlichen Tschadbecken und in der Darfur-Region des Sudans fielen extreme Niederschläge. Im restlichen Sudan und Südsudan überfluteten der Nil und seine Nebenflüsse, weitestgehend unbeachtet von den deutschen Medien, größere Teile der Länder. Bis Mitte August zerstörten diese Fluten über 13.000 Häuser und beschädigten weitere 11.000. Insgesamt waren 142.076 Menschen von den Überschwemmungen betroffen. Für den Bürgerkriegs geplagte Südsudan liegen derweil keine gesicherten Daten vor(1)(2).

Die eingangs erwähnte Jahrhundertflut im nördlichen Pakistan und Indien ist bereits die zweite in diesem Jahrzehnt. Die Überflutungen im Jahre 2010 waren noch in guter Erinnerung, als Anfang September der Monsun den nördlichen Provinzen Gilgit-Baltistan, Jammu und Kaschmir und dem Punjab extreme Niederschläge brachte. Mit bis zu 185 mm Niederschlag auf dem Quadratmeter an einem Tag, fielen ähnlich hohe Regenmengen wie beim 2010er Ereignis. Diese ließen die Flüsse Jhelum, Chenab und Ravi über die Ufer treten, die Pegel stiegen über sechs Meter über den normalen Pegel an. Bis zum 9. September starben 441 Menschen und über zwei Millionen Menschen flohen oder mussten evakuiert werden. Wie hoch die Sachschäden bei dieser Flut 2014 sind steht wahrscheinlich noch in den Sternen, zum Vergleich bei der 2010er Flut starben über 2000 Menschen und die Sachschäden wurden mit ca. 10 Mrd. Dollar beziffert. Das besondere an dieser Monsunsaison ist, bis Anfang September war der Monsun weit unterdurchschnittlich. Er wechselte von Minimum auf Maximum innerhalb weniger Tage (3)(5)(6)(7)(8).

Im Osten des indischen Subkontinents kam es Ende August/Anfang September zu großräumigen Überschwemmungen. Die Kombination aus heftigen Monsunregen und Schmelzwasser auf dem Himalaya lies den Brahmaputra über die Ufer treten. Die Menschen in Bangladesch sind Überschwemmungen zwar gewöhnt und können mit diesen auch umgehen, jedoch nahm die Intensität den Monsuns im August dieses Jahr schlagartig zu. Insgesamt 275.000 Personen mussten sich vor den Fluten in Sicherheit bringen, 31.000 Häuser wurden zerstört und 188.000 wurden beschädigt.(17)

Während dessen machte der Hurrikane Odile am 14. September um 10:45 Uhr ihren Landfall in der Region der Baja California. Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 204 km/h war Odile der stärkste gemessene Hurrikane seit Hurrikane Olivia 1967 dieselbe Region heimsuchte(9). Odile verwüstete die Region um die Stadt Los Cabos, in dieser kam es daraufhin zu Plünderungen. Teile der Bevölkerung bewaffnete sich daraufhin und bildeten Bürgerwehren, um sich vor Plünderungen zu schützen. Die US-Botschaft in Mexiko-City teilte außerdem mit das 15.000, der 30.000 sich in der Region aufhaltenden US-Touristen, außer Landes geflogen werden sollen(16). Am 18. September befand sich der tropische Sturm über den US-Bundesstaaten New Mexico und Texas. Er brachte diesen Landstrichen zum Teil extreme Regenfälle. Südöstlich von El Paso wurden 111mm Niederschlag gemessen(20).

Andere Ereignisse machen für gewöhnlich keine großen Schlagzeilen, so ist die Eruption des Bardarbunga auf Island ist so ein Beispiel. Anfangs noch von einem gewissen Medienbeachtung begleitet, ist es heute recht still geworden. Dabei ist eine Erdspalte aufgebrochen die sich zwischen dem Bardarbunga und dem Askja-Vulkan aufgebrochen und diese ist eigentlich recht spektakulär. Diese schufen das Holuhraun-Lavafeld im Norden des Vatnajökül-Gletschers. Wie lange dieses eigentlich spektakuläre Naturereignis noch zu sehen ist steht nicht fest(10).

Ein andere Vulkan der seit Juni daueraktiv ist, ist der Zhupanovsky-Vulkan auf Kamtschka. Dieser 2.958 Meter hohe Schichtvulkan eruptiert Aschewolken die eine Höhe von 5000 Meter erreichen und bis zu 1000 Kilometer auf den Pazifik treiben(11)(12)(13).

Auf der Insel New Britain erwachte der Tavurvur am 29. August erneut zum Leben, er stieß eine Aschewolke aus, die auf eine höhe von 18.000 Metern aufstieg(14).

Die Trockenheit in den westlichen USA hält immer noch an, die seit Anfang 2014 anhaltende Feuersaison erreichte mit dem King-Feuer einen neuen traurigen Höhepunkt. Das Feuer zerstörte eine Waldfläche von 277,10 km² im Eldorado National Forest und bis zum 18. September mussten 2.810 Personen ihre Häuser verlassen(15). Andere große Feuer sind die Happy Camp Complex Waldbrände im Klamath National Forest an der Grenze zu Oregon(18) und das Meadow-Feuer im Yosemite National Park. Dieses brach bereits am 20. Juli durch Blitzschlag aus. Es erreichte jedoch keine große Intensität und die öffentliche Sicherheit war nicht gefährdet. Am 7. September intensivierte es sich durch heftige Winde, insgesamt zerstörte es seitdem über 10 km² Waldfläche, die Brände im Happy Camp Complex zerstörten bislang ca. 400 km²(19).

Der normalerweise kleine Fluss Bitoulet, der durch Lamalou-les-Bains in Südfrankreich fließt, war nach heftigen Regenfällen stark angeschwollen. Als kurz vor Mitternacht plötzlich eine natürliche Barriere aus Pflanzen und angeschwemmtem Treibgut wegbrach, enstand eine zwei Meter hohe tödliche Flutwelle. Die Wassermassen schwemmten Wohnmobile und andere Autos weg, vier Menschen starben und zwei weitere werden noch vermisst. Dieses Ereignis zeigt das durch eine mangelnde Aufmerksamkeit der Behörden, eigentlich normale Niederschläge in extreme Ereignisse verwandeln können, wie diese Sturzflut(18).

(1)http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Sudan_2014_Floods_13Aug14_A3.pdf

(2)http://floodobservatory.colorado.edu/Version3/2014SouthSudan4164.html

(3)http://eoimages.gsfc.nasa.gov/images/imagerecords/84000/84352/pakistan_amo_2014254_lrg.jpg

(4)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=84352&src=eoa-iotd

(5)http://planetforward.ca/blog/pakistan-flooding-and-the-environmental-impact-that-may-follow/

(6)http://reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/IndoPak-TRMMRainfall-Sep2014.pdf

(7)http://www.theatlantic.com/infocus/2014/09/historic-flooding-in-india-and-pakistan/100809/

(8)http://howpk.com/flood-in-pakistan-2014-september/

(9)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=84378&src=eoa-iotd

(10)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=84316&src=eoa-iotd

(11)http://www.volcano.si.edu/volcano.cfm?vn=300120

(12)http://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/view.php?id=84386&src=nha

(13)http://www.volcanodiscovery.com/zhupanovsky/news.html

(14)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=84276&src=eoa-iotd

(15)http://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/view.php?id=84397&src=nha

(18)https://de.nachrichten.yahoo.com/mehrere-camper-s%C3%BCdfrankreich-sturzflut-get%C3%B6tet-111904667.html

(16)https://de.nachrichten.yahoo.com/einwohner-los-cabos-bewaffnen-gegen-pl%C3%BCnderer-095417842.html

(17)http://earthobservatory.nasa.gov/IOTD/view.php?id=84299&src=eoa-iotd

(18)http://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/view.php?id=84329&src=nha

(19)http://earthobservatory.nasa.gov/NaturalHazards/view.php?id=84320&src=nha

(20)http://www.nasa.gov/content/goddard/odile-eastern-pacific/

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